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Flüchtlingszahl auf Höchststand

19. Juni 2013

Wegen Kriegen und anderer Bedrohungen waren laut UN im vorigen Jahr mehr als 45,2 Millionen Menschen weltweit auf der Flucht. Das ist die höchste Zahl seit fast zwei Jahrzehnten. Sorge macht der Konflikt in Syrien.

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Vertriebene im Flüchtlingslager Goma, Ostkongo (Foto: DW/ Simone Schlindwein)
Bild: DW

Vor allem bewaffnete Konflikte wie der Bürgerkrieg in Syrien vertreiben die Menschen aus ihrer Heimat. Nach Angaben des Flüchtlingshilfswerks der Vereinten Nationen in Genf waren Ende 2012 insgesamt 45,2 Millionen Menschen auf der Flucht, sei es im Ausland oder innerhalb des eigenen Staates.

Das sei der höchste Stand seit 1994, als durch den Völkermord in Ruanda und den Zusammenbruch von Jugoslawien die Flüchtlingszahlen stark anstiegen, erläuterte Hochkommissar António Guterres vor Journalisten.

"Wir erleben eine Zunahme neuer Konflikte, und es scheint, dass die alten nicht enden", fügte Guterres hinzu. Mit 55 Prozent stammten gut die Hälfte der Vertriebenen aus Krisengebieten wie Afghanistan, Somalia, Irak oder Syrien. Auch in den afrikanischen Ländern Mali, Demokratische Republik Kongo und Sudan wuchs die Zahl der Geflohenen.

Dramatisch sei vor allem die Zahl der neu Vertriebenen, so Guterres. 7,6 Millionen seien es allein 2012 gewesen. Angesichts der Eskalation des Bürgerkriegs in Syrien sei für 2013 keine Besserung zu erwarten.

Deutschland gehört nach Pakistan und dem Iran zu den zehn wichtigsten Aufnahmeländern. 2012 beherbergte die Bundesrepublik fast 590.000 Flüchtlinge. Das sind drei Prozent mehr als 2011 und weit mehr als in anderen westlichen Staaten. In Frankreich lebten 2012 knapp 218.000 Vertriebene, in Großbritannien 150.000 und in den USA 262. 000.

uh/sti (dpa,afp)