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Zahl der Toten weiter unklar

30. März 2005

Das ganze Ausmaß des Seebebens vor Sumatra ist noch immer nicht absehbar. Viele Regionen sind durch Zerstörungen von der Außenwelt abgeschnitten. Die internationale Hilfe ist angelaufen.

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Zerstörte Häuser in der Inselhauptstadt GunungsitoliBild: AP

Zwei Tage nach dem schweren Erdbeben vor Sumatra dauert die Suche nach den Opfern an. Auf der am stärksten betroffenen indonesischen Insel Nias gruben Bewohner verzweifelt in den Trümmern eingestürzter Häuser - in der Hoffnung, noch Überlebende zu finden. Wie viele Menschen bei dem Beben der Stärke 8,7 am Montag (28.3.05) ums Leben kamen, war nach wie vor unklar. Der Gouverneur von Nord-Sumatra, Rizal Nurdin, schätzte die Zahl der Toten auf 1000, andere Quellen gingen von bis zu 2000 Opfern aus.

Hunderte Tote auch auf anderen Inseln

Nias Inseln: Verletztes Kind nach dem Erdbeben in Indonesien
Bild: AP

Nicht nur auf Nias, auch auf anderen kleinen Inseln in der Region, sind Tote und Verletzte zu beklagen. Unbestätigten Berichten zufolge seien auf der Insel Banyak, die in der Nähe des Epizentrums liegt, 200 bis 300 Menschen ums Leben gekommen. Die Angaben hätten aber noch nicht überprüft werden können. Weitere 100 Tote werden auf der ebenfalls betroffenen Insel Simeuleu beklagt.

Helfer setzten derweil die Suche nach Überlebenden und Leichen fort. Als akutes Problem erwies sich die Versorgung der Verletzten. Das Krankenhaus von Gunung Sitoli, der größten Stadt auf Nias, war völlig überlastet.

Ausländische Hilfe angelaufen

Japan kündigte am Mittwoch an, auf Bitten der indonesischen Regierung Notärzte sowie Hilfsgüter im Wert von 140.000 Dollar ins Katastrophengebiet zu schicken. Australien entsandte zwei Militärmaschinen mit Hilfsgütern in die Krisenregion. Außerdem nahm ein Schiff der Marine Kurs auf Sumatra. Australien hat darüber hinaus zugesagt, ein Feldlazarett, Ärzte und umgerechnet rund 600.000 Euro Soforthilfe zur Verfügung zu stellen. Die Europäische Kommission entsandte ein Vorausteam in die Region, um den Bedarf zu prüfen. Erste Hilfslieferungen sollten in Kürze anlaufen. Man sei zu raschen Finanzhilfen bereit. Hubschrauber des Welternährungsprogramms brachten Bergungs- und Rettungsteams nach Nias. Auch Deutschland hat Indonesien Unterstützung angeboten. Der Sprecher des UN-Kinderhilfswerks UNICEF, John Budd, betonte jedoch: "Das Problem ist, überhaupt in das Katastrophengebiet zu gelangen."

Die Region war nach dem Seebeben vom 26. Dezember bereits von einer verheerenden Flutwelle verwüstet worden. Damals starben in den Ländern am Indischen Ozean insgesamt bis zu 300.000 Menschen. (kas)