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Zahlreiche Festnahmen mutmaßlicher Terroristen

6. August 2004

In ihrem Kampf gegen Anhänger der Terror-Organisation El Kaida hat Saudi-Arabiens Polizei einen der meistgesuchten Extremistenführer des Landes gefasst. Auch in Großbritannien und den USA wurden Verdächtige verhaftet.

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Faris el Sarani auf einem FahndungsposterBild: AP

Der mutmaßliche Top-Terrorist Faris el Sarani wurde nach Angaben des saudi-arabischen Innenministeriums am Donnerstagabend (5.8.2004) in der südlichen Provinz Abha festgenommen. Der Geistliche sei "einer der Köpfe des Aufruhrs" hieß es in einer Erklärung des Ministeriums, die im staatlichen Fernsehen verlesen wurde. Es unterbrach dazu eigens sein laufendes Programm.

El Sarani habe sich in einem Cafe widerstandslos festnehmen lassen. Er gehört zu den 26 meistgesuchten Extremisten in Saudi-Arabien, die Verbindungen zur El-Kaida-Organisation von Osama bin Laden haben sollen. Zwölf von ihnen sind weiter untergetaucht.

Die Extremisten sollen in den vergangenen 15 Monaten eine Serie von Anschlägen in Saudi-Arabien verübt haben, um das Königshaus zu stürzen und westliche Ausländer aus dem Geburtsland des Islam zu vertreiben. Dabei wurden mehr als 90 Menschen getötet, darunter auch viele Ausländer. Erst am Dienstag war ein irischer Ingenieur in seinem Büro der Hauptstadt Riad erschossen worden.

Verhaftungen in Großbritannien und USA

In Großbritannien wurde unterdessen ein von den USA gesuchter britischer Terrorverdächtiger festgenommen. Wie der britische Sender BBC berichtete, wird der 30 Jahre alte Babar Ahmad beschuldigt, zu Spenden für Terroranschläge in Tschetschenien und Afghanistan aufgerufen zu haben.

Bei einer Razzia in einer Moschee in Albany im US-Bundesstaat New York hat die US-Polizei zwei mutmaßliche Terror-Helfer festgenommen. Dies berichtete der stellvertretende Justizminister James Comey am Donnerstag in Washington. Bei den beiden Männern handelt es sich um den irakischen Imam (34), der in den USA Flüchtlingsstatus hat, und den in Bangladesch geborenen Gründer der Moschee (49), der inzwischen US-Bürger ist.

Ein verdeckter Ermittler habe vor einem Jahr Kontakt zu dem Moschee-Gründer aufgenommen und ihn gebeten, Geld zu waschen. Er habe die Geschichte erfunden, dass es sich um Erlöse aus dem Verkauf einer tragbaren Boden-Luft-Rakete für Terroristen in New York handele. Diese planten einen Anschlag auf den pakistanischen Botschafter, um gegen die Zusammenarbeit Pakistans und der USA im Antiterrorkampf zu protestieren.

Serie von Festnahmen

Die Festnahmen stehen in einer Reihe mit weiteren Verhaftungen mutmaßlicher Terroristen. Am Mittwoch meldeten britische Behörden die Festnahmen 13 Verdächtiger. Einer von ihnen hatte einem Bericht der britischen Zeitung "Times" zufolge einen Anschlag auf den Londoner Flughafen Heathrow geplant. Ende Juli 2004 war in Pakistan Ahmed Khalfan Ghailani nach einer Schießerei mit Sicherheitskräften festgenommen worden. Der Tansanier stand auf der Liste der von den USA meistgesuchten Terroristen. Er gilt als einer der Drahtzieher der Attentate auf die US-Botschaften in Tansania und Kenia im Jahr 1998. (mas)