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Zahlreiche Tote bei Minarett-Einsturz

20. Februar 2010

Beim Einsturz des Minaretts einer Moschee sind in Marokko mindestens 41 Menschen ums Leben gekommen. Das Unglück ereignete sich während des Freitagsgebets. Die Suche nach Verschütteten dauert an.

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Minarett der Bab Berdieyinne-Moschee (Archivfoto: AP)
Das noch intakte Minarett in der Königsstadt MeknesBild: AP

Nach dem Einsturz eines Minaretts in der zentralmarokkanischen Stadt Meknès hat sich die Zahl der Todesopfer auf mindestens 41 erhöht. Ihre Zahl könnte noch weiter steigen, sagte ein Vertreter des örtlichen Zivilschutzes am Samstag (20.02.2010). Nach seinen Angaben wurden 76 Menschen verletzt.

Zu dem Unglück kam es bereits am Freitag, als während des Freitagsgebet das Minarett der Bab Berdieyinne-Moschee in der Königsstadt Meknès in sich zusammenbrach.

Noch Tote unter Trümmern?

Zum Zeitpunkt des Unglücks sollen sich rund 300 Gläubige in dem Gotteshaus befunden haben. Die Bergungsarbeiten dauerten auch am Samstag noch an. Sie gestalten sich äußerst schwierig, weil die betroffene Moschee in der verwinkelten Altstadt von Meknes liegt. Räumfahrzeuge und Krankenwagen konnten nicht direkt bis zur Unglücksstelle vorfahren.

König Mohammed VI (Archivfoto: AP)
König Mohammed VI.Bild: AP

Marokkos König Mohammed VI. entsandte die Minister für Inneres und religiöse Angelegenheiten nach Meknes. Zugleich ordnete der Monarch den Wiederaufbau der Moschee an, die vor vier Jahrhunderten unter Sultan Moulay Ismail errichtet wurde. Damals war Meknes die Hauptstadt Marokkos. Die Stadt liegt rund 120 Kilometer östlich von Rabat.

"Sintflutartige Regenfälle"

Die Unglücksursache ist unklar. Auslöser dürften jedoch die heftigen Regenfälle in der Region gewesen sein. Das Regenwasser habe den Boden aufgeweicht und den rund 400 Jahre alten Moscheeturm zum Einsturz gebracht, heißt es. Auch andere Gebäude in unmittelbarer Umgebung seien einsturzgefährdet.

Meknès ist neben Fès, Marrakesch und Rabat eine der vier sogenannten Königsstädte Marokkos. Sie war früher der Sitz einer der in dem nordafrikanischen Land herrschenden Dynastien. Die für ihr pittoreskes Händlerviertel bekannte Stadt ist somit auch eine Touristenattraktion. Ihre Medina (Altstadt) gehört zum Weltkulturerbe der UNESCO. Meknès hat rund eine halbe Million Einwohner und befindet sich am Fuße des Atlasgebirges. Die Stadt ist auch ein wichtiges Handels- und Handwerkszentrum.

Autor: Christian Walz, Annamaria Sigrist (dpa, rtr, afp, apn)
Redaktion: Marko Langer