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Zahlreiche Tote bei US-Luftangriff

24. Juni 2009

Bei neuen Luftangriffen in Süd-Waziristan sind mehr als 50 Menschen getötet worden – die meisten bei einer Attacke während der Beerdigung eines Talibanführers.

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Combat Air System X-45 im Test 2004 (Foto: AP)
Tödliche Waffe: Amerikanische DrohneBild: AP

Wie aus Sicherheitskreisen verlautete, starben im pakistanischen Stammesgebiet am Dienstag (23.06.2009) mindestens sieben Menschen, als von einer US-Drohne abgefeuerte Raketen ein von den radikal-islamischen Taliban genutztes Gebäude zerstörten.

Drohne gegen Beerdigung

Wenige Stunden später feuerte eine weitere Drohne Raketen auf Trauergäste ab - die den bei dem Angriff zuvor getöteten Taliban-Kommandanten beerdigen wollten. Nach Angaben aus Sicherheitskreisen kamen dabei mindestens 45 Taliban ums Leben, über 60 wurden verletzt. Nach Angaben der "New York Times" wurden bei diesem Luftangriff über 60 Menschen getötet. Nach abweichenden Angaben amerikanischer Medien könnte die Zahl der Toten sogar 70 übersteigen.

Sechs weitere Menschen seien bei Bombardements der pakistanischen Luftwaffe getötet worden, hieß es. Den Angaben zufolge handelt es sich bei den meisten Opfern um Aufständische.

Offensive gegen Mehsud

Der Taliban-Führer umringt von Journalisten (2008) (Foto: dpa)
Baitullah Mehsud wird von Journalisten interviewtBild: picture-alliance/ dpa

In Süd-Waziristan geht das Militär seit Tagen massiv gegen die Bewegung Tehrik-e-Taliban des pakistanischen Extremisten-Führers Baitullah Mehsud vor. Die US-Armee hat in den vergangenen Monaten Dutzende Luftschläge gegen Extremisten-Verstecke in Pakistan geführt. Dabei werden meist unbemannte Flugzeuge – so genannte Drohnen- eingesetzt.

Erst am Montag hatten Luftangriffe in der Grenzregion 21 Menschenleben gefordert. Mehsud soll enge Verbindungen zu Taliban-Gruppen und El-Kaida-Terroristen haben, die im Nachbarland Afghanistan aktiv sind und die Stammesregion als Rückzugsraum nutzen.

Regierungsfreundlicher Stammesführer getötet

In der benachbarten Region Dera Ismail Khan, die zur Nordwest-Grenzprovinz gehört, wurde unterdessen ein mit der Regierung verbündeter Stammesführer getötet. Es handelt sich nach Angaben der Polizei um Qari Zainuddin. Allem Anschein ist er dem Machtkampf in den eigenen Reihen zum Opfer gefallen. Zainuddin wurde am Dienstag nach dem Morgengebet erschossen, wie ein Arzt in der Stadt Dera Ismail Khan mitteilte. Ein Berater Zainuddins sagte, der Täter sei ein Wachmann gewesen.

Zainuddins 700 Kämpfer hatten sich vor wenigen Monaten von Mehsuds Taliban-Bewegung abgespalten. Der Stammesführer galt als bedeutendster Rivale Mehsuds und hatte jenen kürzlich wegen Anschlägen kritisiert, bei denen es auch Tote in der Zivilbevölkerung gab.

(sam/dpa/ap)