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Zehn Prozent der Slowaken leben in Armut

30. September 2003
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Bratislava, 29.9.2003, RADIO SLOWAKEI, deutsch

Obwohl die Anzahl der auf Sozialgeld angewiesenen Slowaken in diesem Jahr gesenkt werden soll, gibt es immer noch rund 600 000 Bürger, deren Einkommen nicht einmal die von Staatsbehörden festgelegte Grenze des existenznotwendigen Lebensunterhaltes von 4 210 SKK (umgerechnet etwa 100 EUR) erreicht. Das heißt, dass über 10 Prozent der slowakischen Bevölkerung in Not leben.

Die diesjährige Senkung der Anzahl der Menschen in materieller Not wird durch gesetzliche Maßnahmen gegen den Missbrauch von Sozialleistungen erzielt.

An Mittellosigkeit leidet vor allem der Osten des Landes. Im Kreis Kosice ist jeder fünfte Bürger arm. Im Kreis Presov leben 16 Prozent der Bevölkerung in Armut. In der Hauptstadt Bratislava dagegen kennt man dieses Problem nicht. Etwa zwei Prozent der Bratislavaer leben unter der Grenze des existenznotwendigen Lebensunterhaltes.

Experten weisen darauf hin, dass unter den armen Leuten ein höherer Anteil an der so genannten Grauwirtschaft zu verzeichnen sei. Das Entgelt für Schwarzarbeit plus Sozialhilfe bildet ein höheres Einkommen, als wenn die Menschen zum Mindestlohn arbeiten würden.

Gegen die Armut kämpft auch die EU. Laut Eurostat-Angaben wird durch Armut jeder siebente EU-Bürger bedroht. Insgesamt sind es 60 Millionen Menschen. Die Union verwendet aber andere statistische Methoden. Arm ist dort jeder Haushalt, der 60 Prozent des Einkommens des durchschnittlichen Haushaltes nicht erreicht. Hätte man diese Methode in der Slowakei benutzt, würde man deutlich mehr Slowaken für arm halten müssen. (fp)