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Zehntausende demonstrieren in Kairo

20. April 2012

Der Tahrir-Platz im Zentrum der Hauptstadt von Ägypten ist wieder Schauplatz erbitterter Proteste geworden. Anhäger rivalisierender Parteien wie Islamisten, Liberale und Jugendgruppen zeigten sich vereint in einem Ziel.

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Tahir-Platz in Ägypten (Foto:AP)
Bild: AP

Es war die größte Demonstration seit mehreren Monaten. Politische Gegner wie die Islamisten zeigten sie Seite an Seite mit Liberalen und Jugendgruppen, um unterschiedliche politische Reformen einzufordern. Den übergangsweise herrschenden Hohen Militärrat forderten sie auf, die Macht an eine zivile Regierung zu übergeben.

Die politischen Rivalen sind vereint in der Befürchtung, der seit dem Sturz des langjährigen Diktators Husni Mubarak im Februar 2011 regierende Militärrat nutze die Übergangsphase aus, um an der Macht zu bleiben.

Militärrat droht

Der mit hochrangigen Offizieren besetzte Rat hatte erst kürzlich mit einer Verschiebung des Termins für die Präsidentschaftswahl gedroht, falls es bis zum geplanten Beginn der Abstimmung am 23. Mai keine neue Verfassung geben sollte.

Ein Gericht hatte die Verfassunggebende Versammlung im März aufgelöst, nachdem sich Liberale, moderate Muslime und die koptische Kirche aus Protest gegen die islamistische Dominanz in der Versammlung zurückgezogen hatten. Teile der Opposition auf dem Tahir-Platz riefen zum Protest gegen diejenigen Präsidentschaftskandidaten auf, die Ex-Präsident Mubarak nahestanden.

Kandidat der Revolutionsbewegung gesucht

Die weltlich-liberalen Jugendgruppen, die die Revolution und den Sturz des Mubarak-Regimes vergangenes Jahr anstießen, verlangen, dass alle Fraktionen sich auf einen Kandidaten der Revolutionsbewegung einigen.

Die Muslimbruderschaft, die stärkste Partei des Landes, hielt sich bisher mit ihrer Kritik am Militärrat zurück. Allerdings schloss eine von den Militärs berufene Wahlkommission ihren Präsidentschaftskandidaten in der vergangenen Woche aus - neben neun anderen Kandidaten.

uh/hp (dpa,dapd)