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Zehntausende protestieren in Spanien gegen Sparpolitik

12. Mai 2012

Aus Protest gegen die Finanzpolitik der Regierung ist es in Spanien landesweit zu Protesten gekommen. Im Zentrum von Madrid kamen Tausende Demonstranten zusammen und kündigten an, drei Tage bleiben zu wollen.

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Demonstranten protestieren in Madrid (Foto: ap)
Bild: AP

Die Behörden in der spanischen Hauptstadt erklärten, Zeltlager über Nacht würden nicht erlaubt. Weitere Protestmärsche gab es in Barcelona, wo nach Polizeiangaben etwa 45.000 Menschen demonstrierten, und in Bilbao, Malaga und Sevilla.

Anlass der Massenproteste ist der Gründungstag der sogenannten "Empörten"- Bewegung vor einem Jahr. Damals beteiligten sich Hunderttausende an Demonstrationen gegen die Sparpläne der europäischen Regierungen wegen der internationalen Finanzkrise. Sie campierten auf öffentlichen Plätzen vieler Städte und inspirierten andere Aktivisten in Europa.

50 Prozent der Jungen ohne Arbeit

Die Menschen demonstrieren gegen die Politik des konservativen Ministerpräsidenten Mariano Rajoy, der mit rigorosen Maßnahmen im laufenden Jahr mehr als 27,3 Milliarden Euro einsparen will. Erst Ende April kündigte die Regierung an, etwa die Bildungsausgaben um drei Milliarden Euro kürzen zu wollen. Spanien wurde von der Finanzkrise hart getroffen. Die Arbeitslosigkeit liegt in dem Land derzeit bei fast 25 Prozent und ist damit die höchste in der Eurozone. Von den jungen Leuten unter 25 Jahren hat jeder zweite keine Arbeit. Die "Empörten" planen bis zum 15. Mai, dem Jahrestag ihrer Gründung, landesweit zahlreiche Protestaktionen.

Auch im Nachbarland Portugal gingen am Samstag mehrere tausend Menschen auf die Straße. In der Hauptstadt Lissabon versammelten sich am Abend 2000 Demonstranten. Weitere Proteste fanden in den Städten Porto, Coimbra und Faro statt. Auch Portugal wurde von der weltweiten Wirtschafts- und Finanzkrise schwer getroffen. Die Arbeitslosigkeit liegt dort bei 15 Prozent.

re/hp (dapd, afp, dpa)