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Politik

Massenflucht vor Krieg und Hunger

27. Februar 2017

Immer mehr Menschen werden aus dem Südsudan zur Flucht ins Ausland getrieben - und das viel schneller, als von Hilfsorganisationen erwartet. Unterdessen will Papst Franziskus in das zerrüttete Land reisen.

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Südsudanesen im Nachbarland Uganda bei der Essensausgabe durch das Welternährungsprogramm
Südsudanesen im Nachbarland Uganda bei der Essensausgabe durch das WelternährungsprogrammBild: Getty Images/D. Kitwood

Seit Jahresbeginn sind 32.000 südsudanesische Flüchtlinge im Nachbarland Sudan angekommen. Dies teilte das UN-Flüchtlingshilfswerk UNHCR mit. Dies seien weit mehr Flüchtlinge als erwartet - ursprünglich sei mit 60.000 südsudanesischen Flüchtlingen im Sudan im gesamten Jahresverlauf 2017 gerechnet worden. Nun würden zehntausende weitere Flüchtlinge erwartet.

Viele vor Bürgerkrieg und Hunger Geflohenen seien fünf bis sieben Tage zu Fuß unterwegs gewesen, 90 Prozent von ihnen seien Frauen und Kinder, erklärte das UNHCR weiter. "Viele treffen erschöpft und in schlechter Gesundheit ein, oftmals sind sie kritisch unterernährt."

Kinder im Südsudan werden zur Registrierung für Nahrungsmittelhilfen durch das Welternährungsprogramm gebracht
Kinder im Südsudan werden zur Registrierung für Nahrungsmittelhilfen durch das Welternährungsprogramm gebrachtBild: Reuters/S. Modola

Das UNHCR bat um Finanzhilfen von 158 Millionen Euro für die Geflohenen. Von dieser Summe habe das UNHCR bislang nur fünf Prozent aufgebracht.

Papst Franziskus erklärte derweil, er wolle gemeinsam mit dem Ehrenoberhaupt der Anglikaner, Erzbischof Justin Welby, in das Bürgerkriegsland reisen. "Meine Mitarbeiter wägen die Möglichkeit einer Südsudan-Reise ab", sagte der Papst bei einem Besuch der anglikanischen Allerheiligen-Kirche in Rom. Einen konkreten Zeitraum nannte er nicht.

Rom Papst  bei einem Besuch der anglikanischen Allerheiligen-Kirche
Papst Franziskus mit Weihwasser in der Allerheiligen-Kirche in RomBild: Reuters/A. Bianchi

Ein anglikanischer, ein presbyterianischer und ein katholischer Bischof hätten ihn um diese Reise mit Welby gebeten, erläuterte Franziskus. Die aktuelle Lage in dem Land sei "sehr schlimm", aber die Leute wollten Frieden. "Gemeinsam arbeiten wir am Frieden", so der Papst

Südsudans Präsident Salva Kiir
Südsudans Präsident Salva KiirBild: Getty Images/AFP/Z. Abubeker

Der Südsudan war erst 2011 unabhängig geworden. Aber schon im Dezember 2013 eskalierte ein lange schwelender Machtkampf zwischen Präsident Salva Kiir und seinem damaligen Stellvertreter Riek Machar zu einem Bürgerkrieg, der mit großer Grausamkeit ausgetragen wird. Nach Einschätzung von Hilfsorganisationen droht dem Land eine ernste Hungersnot.

stu/haz (afp, dpa)