Zeit, um Träume zu verwirklichen, wird knapp | Service | DW | 28.01.2007
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Service

Zeit, um Träume zu verwirklichen, wird knapp

So international wie die Leserschaft von DW-WORLD.DE ist das Feedback dieser Woche: Die Themen reichen von der möglichen Unabhängigkeit des Kosovo über Hilfe für den Libanon bis zur Erderwärmung.

Ihre Meinung, Artikelbild, deutsch

Unabhängigkeit des Kosovo

Nicht weil ich Albaner bin, wünsche ich dem kosovarischen Volk die Unabhängigkeit, sondern weil es Fakt ist, dass die Albaner die Mehrheit im Kosovo bilden. Daher soll die Mehrheit in diesem zukünftigen Staat selbst über das politische Leben entscheiden dürfen. Auch wenn viele meinen, dass die Minderheiten, vor allem die Serben im Kosovo, durch die Albaner bedroht sind und keine Rechte hätten, spricht die Realität eine andere Sprache. So können sich Serben z. B. in der von Albanern mehrheitlich bewohnten Hauptstadt von Kosovo, Prishtina, frei bewegen und serbisch sprechen. Und außerdem haben sich die politischen Ereignisse in dieser Region (Abspaltung von Kroatien, Slownien, Mazedonien, Montenegro, usw.) als ein Erfolg herausgestellt. Daher bin ich für ein klares "Ja" zur Unabhängigkeit des Kosovo. Auch wenn Russland sein Veto bei der UN einlegt und auch wenn es Griechenland nicht wahr haben möchte, Kosova wird der jüngste Staat in Europa werden! (Ilir Shulemaja)

Hilfe für Libanon

Ich als Libanese, der in Deutschland geboren ist, bin der Meinung, dass sich die EU und die USA aus dieser Situation raushalten sollten. Denn es ist sehr schwierig sich in einen gespaltenen Staat einzumischen. Gerade das könnte der Auslöser eines neuen Bürgerkriegs in Libanon sein. (Tarek)

Mein Mann (Libanese) und ich waren vor zwei Monaten im Libanon. Wir waren entsetzt über den Schmutz und den Gestank der Abgase. Die Menschen haben kaum Arbeit, die Lebensmittel haben Horrorpreise und überall liegt Müll. Jeder macht dort was er will, niemand sorgt wirklich für Ordnung. Die Polizei und die Armee sind doch völlig überfordert. Das einzige was dort perfekt funktioniert, sind die Behörden und davon gibt es für alles eine andere, dazu gibt es für jeden Mist auch noch eine eigene Partei. Das die Menschen im Libanon mit ihrem Leben nicht zufrieden sind, ist nur verständlich. Im Moment ist die Lage im Libanon aufs Äußerste angespannt, und es ist nur noch eine Frage der Zeit, bis dort wieder ein Bürgerkrieg ausbricht. Wir hoffen nur, dass die Vereinten Nationen nicht tatenlos zusehen, sondern dem friedliebenden Volk von Libanon helfen. (Monika Kassem)

Klimawandel

Es ist nicht abwegig zu sagen, der Mensch habe das Wetter stark beeinflusst, aber es wäre nicht richtig zu behaupten, dass allein die Industrialisierung für die zu erwartende Katastrophe verantwortlich sei. Denn schon in früheren Jahrhunderten gab es starke klimatische Schwankungen, zumal im 14. und 15 Jahrhundert. Nach einer Forschungsarbeit R. Glasers, Klimageschichte Mitteleuropas, litt der Kontinent in der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts an Orkanen, Flutwellen, und überdurchschnittlicher Trockenheit. Damit soll die Klimaänderung durch die Industrialisierung nicht einfach vom Tisch gefegt werden, dennoch müssen auch die naturgegebenen Hitze- und Kälteperioden nicht außer acht gelassen werden. (Kai Nicholson)

Meiner Meinung nach wurde der "point of no return" vor gut 40 Jahren bereits überschritten. Am täglich zu beobachteten Klimawandel ist rein gar nichts mehr zu ändern, bzw. zu stoppen. Ich denke, dass jeder, der sich mit der Thematik auseinander setzt, dies nicht leugnen kann. Die nächsten 20-30 Jahre werden zweifellos katastrophale Folgen für die Menschheit haben. In der Konsequenz kann das letztlich nur heißen, dass die reine Anarchie, und nichts anderes, quasi vor der Türe steht. Na dann viel Spaß, ich verlasse ernsthaft Deutschland im April, nicht weil die Klimaänderung vor Grenzen Halt machen würde, nein, die Zeit, um Träume zu verwirklichen, wird sehr knapp. (Ralf Steer)