1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Zeitplan für die Krisenbewältigung in Japan

17. April 2011

Die Betreiberfirma des havarierten AKW in Fukushima rechnet mit bis zu neun Monaten, um die zerstörten Atommeiler zu stabilisieren. Der Plan soll auch die Rückkehr der Anwohner aus den evakuierten Gebieten regeln.

https://p.dw.com/p/10v0i
Luftaufnahme des zerstörten AKW (Foto: dapd)
Zeitplan für das AKW FukushimaBild: dapd

Rund fünf Wochen nach dem schweren Erdbeben und dem anschließenden Tsunami in Japan hat die Betreiberfirma Tepco am Sonntag (17.04.2011) einen Zeitplan vorgelegt, wie die zerstörte Atomanlage in Fukushima stabilisiert werden soll. Sie rechnet dabei in ihrer "momentanen" Planung mit einem Zeitrahmen von bis zu neun Monaten. Tepco war von Regierungschef Naoto Kann angewiesen worden, einen solchen Fahrplan für die Bewältigung der Krise vorzulegen.

Kühlen und Abdecken

Rund drei Monate werde es zunächst dauern, die Kühlung der Reaktoren und Abklingbecken zu stabilisieren, sagte Tepco-Manager Tsunehisa Katsumata in Tokio. Danach sollen die beschädigten Reaktorgebäude abgedeckt werden, was weitere sechs bis neun Monate erfordern könnte.

Havariertes AKW Fukushima (Foto: dpa)
Radioaktives Wasser wurde zum Teil ins Meer geleitetBild: picture-alliance/dpa

Die Einsatzkräfte konzentrieren sich laut Tepco auch darauf, eine Wasserstoffexplosion in den Reaktoren zu verhindern, indem Stickstoff hineingepumpt werde. Ein weiterer Schritt in der nächsten Zeit sei es, zu unterbinden, dass radioaktiv verseuchtes Wasser weiter in die Umwelt ausläuft.

Rückkehr der Bevölkerung ungewiss

Die Regierung wies Tepco an, den Fahrplan schnell und zuverlässig umzusetzen. Sie hoffe, in sechs bis neun Monaten mitteilen zu können, ob ein Teil der Bevölkerung aus den umliegenden Gebieten wieder ihre Wohnorte zurückkönne, sagte Wirtschafts- und Industrieminister Banri Kaeida.

Um das Wohl Japans besorgt

Kaiser Akihito, Clinton und die Kaiserin Michiko (Foto: dapd)
Clinton drückte auch dem Kaiserpaar ihr Mitgefühl ausBild: dapd

US-Außenministerin Hillary Clinton sagte bei einem halbtägigen Besuch in Japan weitere Unterstützung zu. Derzeit helfen zehntausende amerikanische Soldaten und Rettungskräfte sowie Atomexperten bei der Bewältigung der Krise. Mit ihrem Amtskollegen Takeaki Matsumoto gab sie die Bildung einer öffentlich-rechtlichen Stiftung bekannt, die Investitionen in den Wiederaufbau der vom Erdbeben zerstörten Gebiete fördern soll. Damit solle das Interesse amerikanischer Unternehmen an Japan erhalten werden. Das Wohl Japans habe für die USA fundamentale Dringlichkeit, sagte Clinton. Anschließend traf sie sich noch mit Kaiser Akihito und Kaiserin Michiko. Nach der Katastrophe seien die Sorge und die Bewunderung für die vom japanischen Volk gezeigte Widerstandskraft groß gewesen, so Clinton.

Autorin: Sabine Faber (dpa, ap,afp, rtr)

Redaktion: Dеnnis Stutе