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Ziad Majed: "Wir sehen nicht, dass eine Regierung der nationalen Einheit wirklich verhandelbar ist"

16. März 2005

Vizepräsident der Partei "Demokratische Linke Libanons" im Interview von DW-RADIO

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"Wir sehen nicht, dass eine Regierung der nationalen Einheit wirklich verhandelbar ist vor Wahlen." Das sagte Ziad Majed, Vizepräsident der Partei "Demokratische Linke Libanons", einer der größten Oppositionsparteien des Landes, in einem Interview des Französischen Programms von DW-RADIO. Den Bemühungen des designierten Ministerpräsidenten Omar Karami, eine Regierung der nationalen Einheit aufzustellen, erteilte Majed eine Absage: "Die Opposition lehnt jede Beteiligung an solchen Regierungsverhandlungen ab, bevor nicht die Leiter unserer Geheimdienste zurückgetreten sind. Denn das sind die wirklichen Gouverneure in unserem Land. Vor ihrem Rücktritt wird es keine Beteiligung der Opposition an der Regierungsbildung geben."


Für Ziad Majed sind die Massenproteste in Beirut ein Zeichen an die Machthaber im Land: "Es geht uns darum, Nein zu sagen zur Vormundschaft unseres Landes durch Syrien. Und es geht uns darum, dass eine internationale Kommission die Verantwortlichen für das Attentat auf den früheren Regierungschef Hariri findet und zur Verantwortung zieht", so Majed gegenüber der Deutschen Welle. "Das war ein sehr klares Zeichen in Richtung der pro-syrischen Machthaber in unserem Land, endlich zurückzutreten und den Weg frei zu machen für freie Wahlen, in deren Folge wir das Land wirklich aufbauen und entwickeln könnten."


Der libanesische Präsident Emile Lahoud sei isoliert und marginalisiert. Majed: "Er hat die Menschen mit mobilisiert und provoziert, indem er Regierungschef Karami wieder berief, dessen Rücktritt vor wenigen Wochen von den Menschen eingefordert und durchgesetzt worden war. Er tat damit so, als ob die Meinung der Öffentlichkeit nichts gelten würde."

16. März 2005
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