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Zinsen bröckeln nach Athener Sparvotum

13. Februar 2012

Nach dem Athener Sparbeschluss sind die Anleger wieder mutiger geworden: Sie greifen wieder zu Staatsanleihen und nehmen sogar geringere Zinsen in Kauf.

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Ein Sack voll Geld von der Deutschen Bundesbank (Foto: PictureAlliance/chromorange)
Bild: picture-alliance/chromorange

Nach dem Sparbeschluss des griechischen Parlaments zeigen die Zinsen für Staatsanleihen europaweit nach unten. So hat sich Deutschland sich zu Mini-Zinsen am Markt mit frischem Geld eindeckten können. Bei der Ausgabe sechsmonatiger Schatzanweisungen nahm die mit dem Schuldenmanagement des Bundes betraute Finanzagentur am Montag 3,01 Milliarden Euro ein. Dafür zahlte sie den Anlegern einen Zins von 0,076 Prozent. Im Januar hatten die von der Euro-Krise verschreckten Investoren dem deutschen Staat sogar Geld gezahlt, um an die als praktisch ausfallsicher geltenden Papiere zu gelangen: Der Zins lag damals bei minus 0,012 Prozent.

Der Appetit der Anleger nach den Papieren ließ nun dennoch nach. Die Auktion war 1,5-fach überzeichnet. Im Januar hatte die Nachfrage das Angebot noch um das 1,8-Fache übertroffen. Die Finanzagentur sprach von einem soliden Ergebnis.

Italien bekommt billigeres Geld

Auch Italien hat zu günstigeren Bedingungen am Geldmarkt Kapital einsammeln können. Insgesamt nahm die drittgrößte Euro-Volkswirtschaft wie maximal angestrebt zwölf Milliarden Euro auf, teilte das italienische Finanzministerium am Montag in Rom mit.

So wurden mit einem Papier mit einer Laufzeit von einem Jahr insgesamt 8,5 Milliarden Euro eingesammelt. Die Rendite lag bei 2,23 Prozent. Bei einer vergleichbaren Auktion Ende Januar musste Italien noch 2,735 Prozent bezahlen. Die Auktion war 1,09-fach überzeichnet.

Ein weiteres Geldmarktpapier mit einer Laufzeit von 127 Tagen brachte 3,5 Milliarden Euro. Die Rendite lag hier bei 1,546 Prozent. Die Auktion war 2,45-fach überzeichnet. Zuletzt hatte sich auch die Lage am Sekundärmarkt für italienische Staatsanleihen merklich entspannt. So gingen die Renditen für richtungsweisende Zehnjahrestitel am Montag um 0,07 Prozentpunkte auf 5,506 Prozent zurück.

Auch Portugal profitiert

Zu einer deutlicheren Entspannung kam es auch bei den Anleihen Portugals mit langer Laufzeit, die zuletzt wegen der Befürchtungen über eine notwendige Aufstockung der Milliardenhilfe für das hochverschuldete Euroland stark unter Druck standen. Die Rendite der zehnjährigen portugiesischen Anleihe fiel um 0,35 Prozentpunkte auf 11,23 Prozent. In den kurzen Laufzeiten hingegen legten die Renditen in Portugal und Irland zu. Beide Länder hatten sich unter den Rettungsschirm EFSF geflüchtet.

wen/fab (dpa, rtr)