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Zivilist von Bundeswehr-Soldat erschossen

20. Juli 2009

Das Bundesverteidigungsminsterium hat den Tod eines Jugendlichen durch Schüsse eines Bundeswehrsoldaten in Kundus bestätigt. Derweil kamen in der Provinz Farah bei einem Bombenanschlag elf Menschen ums Leben.

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Fallschirmjäger der Bundeswehr patroullieren im Rahmen ihres Einsatz für die ISAF.Truppen in Afghanistan (Foto: AP)
Bundeswehrsoldaten in AfghanistanBild: AP

Das Verteidigungsministerium in Berlin sprach die Bundeswehrsoldaten am Montag (20.07.2009) von einer Schuld am Tod des Zivilisten frei. Die Soldaten hätten von einem Angriff ausgehen müssen und daher rechtmäßig gehandelt. Trotzdem prüft die für strafrechtlich relevante Vorgänge im Ausland zuständige Potsdamer Staatsanwaltschaft, ob Ermittlungen eingeleitet werden müssen.

Am Sonntag war laut offizieller Darstellung ein Lieferwagen mit hoher Geschwindigkeit ungebremst auf einen von deutschen Soldaten bewachten Kontrollpunkt im Unruhedistrikt Char Darah zugefahren. In dem weißen, mit Melonen beladenen Pickup saßen demnach fünf Personen. Trotz zahlreicher Warnschüsse habe der Wagen die Geschwindigkeit nicht gedrosselt, so dass es schließlich zu den tödlichen Schüssen kam.

Drei Insassen verletzt

Nach letzten Untersuchungen des Zwischenfalls wurde sowohl von deutschen als auch von afghanischen Behörden bestätigt, dass zudem zwei Insassen schwer und eine weitere Person leicht verletzt worden seien. Der fünfte Insasse des Wagens konnte fliehen. Wer hinter diesem möglicherweise geplanten Anschlag steckt, ist bislang nicht geklärt. Die verletzten Personen wurden unmittelbar nach dem Vorfall in das Rettungszentrum des Regionalen Wiederaufbauteams in Kundus gebracht. Von dort wurden sie inzwischen ins Bundeswehrlager nach Mazar-i-Sharif ausgeflogen.

Tote bei Anschlag in Farah

Operationssaal im Rettungszetrum des regionalen Wiederaufbauteams in Kundus (Foto: DW)
Rettungszentrum des regionalen Wiederaufbauteams in KundusBild: DW

Weitere Opfer sind in der südwestlichen Provinz Farah zu beklagen, nachdem dort am Montag ein am Straßenrand versteckter Sprengsatz explodierte und einen Kleinbus zerstörte. Elf Insassen überlebten diesen Anschlag nicht.

Auf dem Luftwaffenstützpunkt in Kandahar fing ein britischer Tornado-Kampfjet beim Start Feuer. Das Flugzeug stürzte ab, die beiden Piloten konnten sich retten. Das war bereits der zweite Absturz innerhalb von zwei Tagen. Am Sonntag waren beim Absturz eines Transporthubschraubers 16 Menschen um Leben gekommen. In beiden Fällen waren nicht feindlicher Beschuss, sondern technische Probleme ausschlaggebend für die Abstürze. (hel/gri/ap/afp/dpa)