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Zukunft nach der Krise

17. Januar 2002

Nach Jahrzehnten des Kriegs muss Afghanistan wieder aufgebaut werden. Colin Powell kündigte in Kabul amerikanische Unterstützung für das zerstörte Land an.

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Afghanistan ist auf ausländische Hilfe angewiesenBild: AP

Beim ersten Besuch eines US-Außenministers in Afghanistan seit mehr als 25 Jahren hat Colin Powell der Übergangsregierung Hilfe beim Wiederaufbau des Landes zugesagt. "Wir werden Euch begleiten, in der gegenwärtigen Krise und in der Zukunft", sagte Powell nach einem Gespräch mit dem Chef der afghanischen Übergangsregierung, Hamid Karsai, am Donnerstag in Kabul. Die USA werden sich Powell zufolge insbesondere beim Aufbau des Gesundheits- und Bildungssystems engagieren.

Noch keine finanziellen Details

Die Vereinigten Staaten seien entschlossen, mit der Übergangsregierung sowie ihrem Chef Karsai und den afghanischen Behörden zusammenzuarbeiten, "damit die Hoffnung auf ein besseres Leben für alle Afghanen Wirklichkeit wird", betonte Powell. Dies sei eine "Zeit der Herausforderung für das afghanische Volk".

Finanzielle Details des amerikanischen Engagements in Afghanistan nannte Powell nach dem Treffen mit Karsai nicht. Er verwies stattdessen auf die internationale Geberkonferenz in der kommenden Woche in Tokio, auf der der Betrag bekannt gegeben werde.

Der amerikanische Außenminister macht in Afghanistan im Rahmen einer Reise durch Südasien Station. Zuvor hielt er sich zu Gesprächen in Pakistan auf, bevor er weiter nach Indien reist. Powells Ziel ist, beide Staaten zu einer friedlichen Lösung des Kaschmir-Konflikts zu bewegen.

Kampf gegen Korruption und Mohnanbau

Unterdessen betonte Karsai, seine Regierung werde Korruption entschlossen bekämpfen. Auch der Anbau, Handel und die Verwendung von Mohn wurde nach Medienberichten von der Übergangsregierung verboten.

Die Regierung forderte die lokalen Provinzbehörden auf, sofort gegen den Mohnanbau vorzugehen, wie das afghanische Fernsehen unter Berufung auf die Übergangsregierung berichtete. Wer gegen das Verbot verstoße, werde als Krimineller behandelt und gerichtlich verfolgt. Mohn wird für die Herstellung von Opium verwendet wird. Afghanistan war über Jahre der weltweit größte Opium-Produzent. (mik)