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Hoffen und Bangen um Mandela

27. Juni 2013

Südafrika betet für seinen Freiheitskämpfer Mandela. "Ich will nicht lügen, er sieht nicht gut aus", sagte eine Tochter. Aber er sei durchaus ansprechbar. Präsident Zuma berichtete, Mandela habe sich etwas erholt.

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Nelson Mandelas Familie mit Blumen vor dem Krankenhaus in Pretoria (foto: AP)
Bild: picture alliance/AP Photo

Die Familie von Südafrikas Ex-Präsident Nelson Mandela bereitet das Land auf den nahenden Tod der 94-jährigen Anti-Apartheid-Ikone vor. Der Gesundheitszustand "Madibas" (so sein Stammesname) sei "sehr kritisch, aber stabil ", berichtete eine Enkelin in Pretoria. "Von einem Augenblick zum nächsten kann alles passieren", sagte seine älteste Tochter Makaziwe Mandela dem Sender SAFM. Allerdings öffne ihr Vater noch die Augen und reagiere auf Berührungen, teilte sie nach einem Krankenbesuch mit.

"Gott alleine weiß, wann die Stunde schlagen wird. Wir werden mit Papa warten", sagte sie in dem Interview. Vielleicht sei Gott ja gnädig und "Tata" (Vater) am 18. Juli noch am Leben, "und wir können als Familie seinen Geburtstag wie immer feiern", versuchte sie etwas Hoffnung zu verbreiten.

Mandela: Vorbereitung auf den Abschied

Begleitet von anderen Familienmitgliedern bezeichnete Makaziwe Mandela ausländische Journalisten als "Geier", die in diesen schwierigen Zeiten keine Rücksicht auf die Privatsphäre des früheren Staatschefs und seiner Angehörigen nehme. Sämtliche Grenzen würden überschritten und die Würde Mandelas nicht mehr respektiert.

Nelson Mandelas Familie vor der Klinik in Pretoria - bedrängt von der internationalen Presse (foto: reuters)
Mandelas Familie vor der Klinik in Pretoria - bedrängt von der internationalen PresseBild: Reuters

Zuma mit etwas Zuversicht

Präsident Jacob Zuma teilte nach einem erneuten Besuch in der Klinik mit, Mandelas Gesundheitszustand sei "stabil" und immer noch "kritisch", aber: In der Nacht zum Donnerstag seien Verbesserungen festzustellen gewesen. Zuma hatte zuvor schon seine für Donnerstag geplante Teilnahme an einem Regionalgipfel in Mosambik abgesagt.

Mandela war am 8. Juni wegen einer schweren Lungenentzündung wieder in die Klinik gebracht worden und wird nach Familienangaben künstlich beatmet. Wegen seines Kampfes gegen die Apartheid saß er 27 Jahre lang in Haft. 1994 wurde er zum ersten schwarzen Präsidenten Südafrikas gewählt und blieb bis 1999 im Amt. Er wird als Vater des modernen Südafrika verehrt, der wegweisend war für die Versöhnung von Schwarzen und Weißen. 

Die ganze Welt bete für Mandela,  sagte UN-Generalsekretär Ban Ki Moon in New York. Er nannte den Ex-Präsidenten "einen der Giganten des 20. Jahrhunderts". US-Präsident Barack Obama würdigte zum Auftakt seines Afrika-Besuchs Mandela als einen "Helden für diese Welt", dessen Vermächtnis Jahrhunderte wirken werde.

SC/gmf (rtre, afpf, dpa, APE)