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Bayern trifft in der Champions League auf Sporting Lissabon

Tobias Oelmaier9. März 2009

Selten war ein Rückspiel in der Champions League so überflüssig wie das zwischen Bayern und Sporting, und selten war es doch so notwendig. Nach einem 5:0 in Portugal können die Bayern zu Hause unbeschwert aufspielen.

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Findet er gegen Sporting sein Lachen wieder? Bayern-Trainer Jürgen KlinsmannBild: picture-alliance/dpa/

Die Topstars fehlen, wenn die Bayern versuchen, dem 5:0 von Lissabon noch einen draufzusetzen. Luca Toni und Franck Ribery sind immer noch verletzt. Nicht, dass man sich jetzt Sorgen machen müsste um das Erreichen des Viertelfinales – es geht um viel mehr: um die Wiederentdeckung der Freude am Fußball. Um den Grund, warum man vor gut einem Jahr den Fußballlehrer und Motivationskünstler Jürgen Klinsmann nach München geholt hatte: Um Show, um Unterhaltung, um Angriffslust und vor allem um Tore. Der kleine Franzose und der große Italiener waren in der vergangenen Saison die Garanten für den Münchener Prädikatsfußball. Seit aber Klinsmann und sein multinationaler Trainerstab mitsamt Buddhastatuen und Gummibändern beim Rekordmeister eingezogen sind, blitzt die große Fußballkunst nur noch allzu selten auf.

FC Bayern München Franck Ribery und Luca Toni auf der Tribüne
Starbesetzung auf der Tribüne: Franck Ribery und Luca ToniBild: picture-alliance / Sven Simon


Kein Spaß am Gummitwist


FC Bayern München Hans-Jörg Butt
Hans-Jörg Butt, einst gefürchtet für seine Strafstöße, hütet erstmals das Bayern-TorBild: AP

Nun also die Chance der Wiedergutmachung. 66.000 Zuschauer werden dabei sein, obwohl doch sportlich alles gelaufen ist. „Wir stehen mit eineinhalb Beinen im Viertelfinale“, sagt Klinsmann sogar selbst. Ganz untypisch für seinen Berufsstand, der doch normalerweise alles tut, um die Spannung bei den Kickern aufrecht zu halten. Aber was ist schon normal in diesen Tagen in München? Der Trainer wackelt, allen Treueschwüren der Bosse zum Trotz. Hätten die Bayern am Samstag gegen Hannover verloren, hätte Klinsmann wohl schon das Lissabon-Spiel vom Fernseher aus mitverfolgen dürfen. Denn nach dem Aus im Pokal, nach fünf Niederlagen und 31 Gegentoren in der Meisterschaft ist nicht mehr viel übrig von der Klinsmania in München. Wenn sie denn überhaupt je da war. Denn irgendwie, das spüren alle, passt sie nicht, die schwäbisch-bayerische Zweckgemeinschaft. Das war schon damals so, in den 90ern, als Klinsi für die Bayern noch selbst auf Torejagd ging.


Die zweite Garnitur soll es richten


FC Bayern München Lukas Podolski
Wird wohl in Köln nicht mehr in der Champions League spielen können: Lukas PodolskiBild: AP

Nun also Lissabon. „Wir müssen beim Anpfiff das Ergebnis von Lissabon erstmal beiseite legen“, fordert der Trainer. Wie könnte man das besser, als mit neuen, hungrigen Spielern. So wird gegen Sporting Torwart Jörg Butt sein Pflichtspieldebüt für die Bayern geben – sicher ein schönes Bonbon für den inzwischen 34jährigen, der vor der Saison vom anderen Lissaboner Spitzenclub, von Benfica, nach München gewechselt war. Das argentinische Missverständnis Sosa wird wohl Ribery ersetzen, der junge und bisher meist unbeholfene Breno für den versetzten van Buyten in der Abwehr spielen. Und Lukas Podolski bekommt auch wieder eine Chance im Sturm. Wer weiß, vielleicht sind es gerade die sonst verschmähten, die dem FC Bayern den Spaß am Fußball zurückbringen.


Achtelfinal-Rückspiele – Hinspielergebnisse in Klammern:


Dienstag:

Juventus Turin - FC Chelsea (0:1)

Panathinaikos Athen - FC Villarreal (1:1)

Bayern München - Sporting Lissabon (5:0)

FC Liverpool - Real Madrid (1:0)

Mittwoch:

FC Porto - Atlético Madrid (2:2)

FC Barcelona - Olympique Lyon (1:1)

AS Rom - FC Arsenal (0:1)

Manchester United - Inter Mailand (0:0)