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Zur Person: Michael Howard

Grahame Lucas4. Mai 2005

Großbritanniens Premierminister Tony Blair muss bei den Unterhauswahlen nur eines fürchten: eine geringe Wahlbeteiligung. Das wäre die Chance des eigentlich Chancenlosen: des glücklosen Tory-Kandidaten Michael Howard.

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Der Tory mit den zwei GesichternBild: AP

Michael Howards Attacken gegen die persönliche Integrität Blairs sollen einerseits den Politikverdruss, der sich vor allem bei Wechsel- und Labourwählern seit dem Irak-Krieg breit gemacht hat, noch verstärken, anderseits die eigenen Wähler mobilisieren. Mit populistischen Parolen gegen eine vermeintlich zu lockere Einwanderungs- und Asylpolitik sowie schrille Forderungen nach Steuererleichterungen will der 63 Jahre alte gelernte Rechtsanwalt punkten: "Es geht nicht darum, nur zu reden, es geht darum zu handeln. Es geht nicht darum, Versprechungen abzugeben, es geht darum, tatkräftig zu sein. Es geht darum effizient zu arbeiten und die Steuersätze zu reduzieren."

Allerdings musste Howard im Wahlkampf einräumen, dass seine Vorschläge zu Steuersenkungen erst in fünf Jahren zu finanzieren wären - ein herber Rückschlag für seine Chancen.

Graf Dracula mit Gruselkabinett

Sein relativ hohes Alter lässt ihn auch nicht als Mann der Zukunft erscheinen. Zudem wird er von seiner Vergangenheit als Wortführer des rechten Parteienflügels, als Hardliner und Euroskeptiker eingeholt. Fragen gibt es auch über seine Eignung als Premierminister. Nachdem eine führende Politikerin seiner Partei vor der dunklen Seite seines Charakters gewarnt hat, wird er von den Medien als Graf Dracula mit Gruselkabinett verspottet. Ihm vertraut man laut Umfragen noch weniger als Tony Blair.

Nach Meinung von Experten ist das Beste, was Howard sich erhoffen kann, eine starke Reduzierung der Labour-Mehrheit im Unterhaus.