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Gute Nachrichten

25. Januar 2011

Die Weltwirtschaft erholt sich schneller als erwartet, sagt der IWF. Der Mittelstand kommt gestärkt aus der Krise, sagen die Sparkassen - und die Zuversicht der Verbraucher erklimmt neue Höhen, sagen die Konsumforscher.

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Ein Arbeiter im Siemens Turbinenwerk in Görlitz (Foto: dapd)
Die Industrie freut sich über steigende AuftragszahlenBild: AP
Logo IWF, Logo IMF
IWF: Deutschland bleibt in Europa die Lokomotive

Die Erholung der Weltwirtschaft macht unerwartet gute Fortschritte. Dabei haben Schwellenländer die reichen Nationen weit abgehängt. Unter den Industriestaaten steht Deutschland mit am besten da, wie aus dem jüngsten Ausblick des Internationalen Währungsfonds (IWF) hervorgeht. Für dieses Jahr sei mit einem Wachstum in Deutschland von 2,2 Prozent zu rechnen, 0,2 Punkte mehr als bislang prognostiziert, heißt es in dem am Dienstag (25.01.2011) in Washington vorgelegten Bericht.

Gute Nachrichten kommen auch aus Deutschland: Der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) erwartet für das laufende Jahr ein Wachstum von 2,5 Prozent. Nach einem Plus von 3,6 Prozent 2010 gehe es in Deutschland in diesem Jahr "weiter aufwärts", erklärte BDI-Präsident Hans-Peter Keitel am Dienstag in Berlin. Zwei Drittel des Wachstums seien auf die Industrie zurückzuführen. Die Auftragsbücher seien größtenteils gut gefüllt. Der Außenhandel werde weiterhin positive Impulse bringen - vor allem für die Investitionen. Und auch der private Konsum werde aufgrund der guten Lage am Arbeitsmarkt zunehmen.

Konsumlaune steigt weiter

Ein Konsument an der Kasse eines Supermarktes (Foto: DW TV)
GFK: Die Kauflaune der Deutschen steigt weiterBild: DW-TV

Diese Einschätzung bestätigte am Dienstag die Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) in Nürnberg: Die anhaltend gute Entwicklung am Arbeitsmarkt habe die Angst der Verbraucher vor einem Jobverlust weiter abklingen lassen und ihre Konsumlaune nach einer kurzen Verschnaufpause im Januar wieder angehoben. Die Nürnberger Marktforscher ermittelten für Februar das beste Konsumklima seit Oktober 2007. Das Stimmungsbarometer kletterte auf 5,7 von revidiert 5,5 Punkten im Januar, wie das Nürnberger Unternehmen am Dienstag mitteilte.

"Die Binnennachfrage, und hier insbesondere der Konsum, wird damit zu einem zunehmend wichtigeren Faktor der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung", sagte GfK-Experte Rolf Bürkl. Trotz steigender Preise bei Energie und Lebensmitteln erwarteten die Deutschen höhere Einkommen. Im vorigen Jahr konnten sich die Konsumenten erstmals seit 2004 wieder über steigende Realeinkommen freuen. Für 2011 rechnen die meisten Experten mit einer ähnlichen Entwicklung, zumal die anstehenden Tarifrunden ein deutliches Plus bringen dürften.

Mit Schwung aus der Krise

Das rote Logo der Sparkassen zwischen den Fassaden der Hochhäuser von Frankfurt am Main (Foto: dpa)
Die Sparkassen stellen dem Mittelstand gute Noten ausBild: picture-alliance /dpa

Auch der deutsche Mittelstand ist mit Schwung aus der Krise herausgekommen. Er verzeichnet gestiegene Eigenkapitalquoten, mehr Investitionen und ein Wachstum in einzelnen Branchen von bis zu 15 Prozent: Das ist das Ergebnis der Studie "Diagnose Mittelstand 2011", die der Deutsche Sparkassen- und Giroverband (DSGV) am Dienstag in Berlin vorgestellt hat. "Den Unternehmen ist es auch im schlimmsten Krisenjahr 2009 quer durch alle Größenklassen gelungen, ihre Kapitalbasis zu stärken. Die Eigenkapitalquote stieg im Schnitt von 12,8 auf 15,6 Prozent. Das ist ein erstaunlicher Wert“, sagte DSGV-Geschäftsführer Karl-Peter Schackmann-Fallis. Die immer wieder befürchtete "Kernschmelze der Kapitalbasis" sei ausgeblieben.

Zwar seien in der Krise die Umsatzrentabilität von 6,6 auf 5,3 Prozent gesunken und der Personalaufwand von 18,4 Prozent auf knapp 20 Prozent gestiegen. Doch "gerade die Entscheidung der Unternehmen, ihre Mitarbeiter über den Abbau von Arbeitszeitkonten oder über Kurzarbeit weiter zu beschäftigen, hat den jetzigen Aufschwung erst möglich gemacht. Die höheren Personalkosten waren eine richtige Investition in die Zukunft", so Schackmann-Fallis.

Autor: Rolf Wenkel (mit dapd, rtr, dpa, ots)

Redaktion: Klaus Ulrich