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Einwanderung nach Deutschland boomt

20. Mai 2014

Wegen der Schuldenkrise kommen immer mehr Menschen nach Deutschland. Nach einem Bericht der OECD ist die Bundesrepublik als Zielland für Zuwanderer mittlerweile in die Weltspitze aufgerückt.

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Einwanderer bei einem Empfang im Schloss Bellevue (Foto: Getty Images)
Bild: Getty Images

Bei der Immigration nach Deutschland könne "ohne Übertreibung von einem Boom" gesprochen werden, resümiert die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) in ihrem neuesten Migrationsausblick. "Mit rund 400.000 dauerhaften Zuwanderern in 2012 liegt Deutschland erstmals in der OECD an zweiter Stelle hinter den USA." Die Bundesrepublik habe damit auch klassische Einwanderungsländer wie Kanada oder Australien deutlich hinter sich gelassen. In keinem der 33 anderen OECD-Staaten habe es einen vergleichbaren Anstieg gegeben. Allein von 2011 bis 2012 habe der Anstieg 38 Prozent betragen. 2009 lag Deutschland in der Rangliste noch auf dem achten Platz.

Einwanderer bleiben länger

In ihrem Bericht untersucht die OECD den Zustrom von Menschen, die mindestens ein Jahr bleiben. Deshalb liegen auch erst Zahlen für 2012 vor. Die Organisation geht davon aus, dass es 2013 weiteres Wachstum gegeben habe, "aber einen weniger spektakulären Anstieg".

Laut OECD macht die innereuropäische Migration im Zuge der Personenfreizügigkeit mittlerweile mehr als drei Viertel der dauerhaften Zuwanderung nach Deutschland aus. Der starke Anstieg der Zuwanderung sei auch darauf zurückzuführen, dass die Migranten wegen der anhaltenden Krise in Südeuropa länger in Deutschland blieben als in den Vorjahren. Allerdings komme die größte Gruppe der Zuwanderer weiterhin aus mittel- und osteuropäischen Ländern.

Einwanderer immer besser qualifiziert

Wer in den vergangenen Jahren nach Deutschland gekommen sei, habe eher einen Job und sei im Schnitt besser ausgebildet als diejenigen, die vor 2007 eingewandert sind, heißt es in dem Bericht. Daher sei Zuwanderung ein Gewinn für die Einwanderungsgesellschaften. Auch wenn in den vergangenen zehn Jahren Zuwanderung OECD-weit kaum nach den Bedürfnissen des Arbeitsmarktes gesteuert worden sei, spielten Zuwanderer "eine bedeutende Rolle" in den dynamischsten Wirtschaftsbereichen - darunter das Gesundheitswesen sowie die Bereiche Wissenschaft, Technologie, Ingenieurwesen und Mathematik.

cr/qu (rtr, afp)