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Urlaub wegen Stromkrise in Venezuela

7. April 2016

Venezuelas Regierung hat wegen eines akuten Energiemangels die Arbeitswoche um einen Tag verkürzt. Die Notverordnung ist zunächst auf 60 Tage begrenzt.

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Strommast in Caracas (Foto: "picture-alliance/dpa/M. Gutierrez)
Bild: picture-alliance/dpa/M. Gutierrez

Der sozialistische Präsident Nicolás Maduro erklärte in einer Fernsehansprache alle Freitage bis Anfang Juni zu arbeitsfreien Tagen. Die Verordnung gilt bereits ab diesem Freitag. Die Maßnahme soll dem wirtschaftlich schwer gebeutelten Land dabei helfen, Strom zu sparen.

Denn angesichts einer durch das Wetterphänomen "El Niño" ausgelösten extremen Dürre reichen die Wasserreserven in den 18 Talsperren des Landes für die Energieerzeugung kaum noch aus. So ist etwa der Wasserstand in der großen Talsperre im Bundesstaat Bolivar, die rund 70 Prozent zur Stromerzeugung des Landes beiträgt, auf lediglich drei Zentimeter über dem kritischem Punkt gesunken.

Appell an Nationalbewusstsein

Maduro appellierte an das Nationalbewusstsein seiner Landsleute und forderte dazu auf, seine Initiative zu unterstützen. Zugleich wurde die Stromversorgung von Einkaufszentren und Hotels auf neun Stunden täglich weiter zurückgefahren.

Einkaufszentren und Hotels müssen in dieser Zeit ihren eigenen Strom erzeugen. Diese Einschränkungen gelten bereits seit Februar. Auch die staatliche Industrie und die Behörden wurden aufgefordert, den Energieverbrauch zu senken.

Venezuelas Präsident Nicolás Maduro (Foto: "picture-alliance/dpa/Miraflores Palace)
Bild: picture-alliance/dpa/Miraflores Palace

Die Opposition kritisierte die Maßnahme scharf. Die Arbeitszeitverkürzung sei völlig verfehlt, sagte Parlamentspräsident Henry Ramos Allup. Sie werde das Energieproblem nicht lösen, dafür aber der Wirtschaft schaden.

hf/sc (rtrd, afpd, epd)