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Zweifel und Hoffnung in Athen

Eleonore Uhlich10. September 2012

Die Griechen haben alle Mühe, die Troika der internationalen Geldgeber von ihren neuen Sparbemühungen zu überzeugen. Finanzminister Stournaras sieht sich vor harten Verhandlungen, damit die Staatspleite verhindert wird.

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Finanzminister Stournaras, umringt von Journalisten (Foto: REUTERS)
Bild: Reuters

Die Hoffnung, dass Griechenland rasch grünes Licht für einen weiteren Kredit in Milliardenhöhe erhalten wird, war schnell verflogen. Schon nach ersten Untersuchungen stieß das gut 11,5 Milliarden Euro schwere Programm bei den Kontrolleuren von EU-Kommission, Internationalem Währungsfonds (IWF) und Europäischer Zentralbank (EZB) auf tiefe Skepsis.

Streit um griechisches Sparpaket

Zuletzt schaltete sich Ministerpräsident Antonis Samaras in die Gespräche ein. Seine Regierung will Rentnern und Arbeitnehmern nach Möglichkeit weitere Kürzungen ersparen. Dafür soll der Staat verschlankt werden.

Korrekte Argumente

"Die Maßnahmen sind schwierig, und wir versuchen, die Troika davon zu überzeugen, dass unsere Argumente korrekt sind", sagte Finanzminister Ioannis Stournaras vor Journalisten und fügte hinzu, Sorgen über Verspätungen mache er sich nicht.

Dem Vernehmen nach misstrauen die Kontrolleure der angegebenen Höhe der Einnahmen aus der Bekämpfung der Steuerhinterziehung. Auch halten sie die Maßnahmen für einen schlankeren Staat angeblich für wenig glaubwürdig. Alles in Allem mache dies schätzungsweise zwei Milliarden Euro aus.

Politische Brisanz

Für den Konservativen Samaras und seine linken Koalitionspartner ist das Sparprogramm nicht nur finanziell heikel. Vor allem die beiden linken Partner fürchten den politischen Preis, falls wieder Rentner und Arbeitnehmer die Hauptlasten tragen müssten.

Sollten, wie von der Troika verlangt, 150.000 Staatsbedienstete entlassen werden, drohe die Arbeitslosigkeit, die jetzt schon 24,4 Prozent beträgt, "explosive Dimensionen anzunehmen", sagte ein Politiker der Sozialisten.

Die Dreier-Delegation war am Freitag nach Athen gekommen, um bis Anfang Oktober zu prüfen, ob die Griechen ihre Sparzusagen einhalten und tatsächlich die nächste Kredittranche in Höhe von 31,5 Milliarden Euro erhalten können. Sollte die Prüfung negativ ausfallen, wollen die internationalen Gläubiger kein Geld mehr überweisen. Athen wäre dann pleite.

uh/sti (dpa,afp)