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Zweites Silber für Turner Nguyen

Stefan Nestler7. August 2012

Turner Marcel Nguyen hat seine zweite Olympiamedaille gewonnen: Nach Platz zwei im Mehrkampf holte er auch im Finale am Barren Silber. Topfavorit auf Gold ist Diskuswurf-Star Robert Harting.

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Turner Nguyen am Reck
Turner Nguyen am ReckBild: REUTERS

Der Silbermann hat wieder zugeschlagen: Marcel Nguyen holte die erste Olympia-Medaille seit 24 Jahren für deutsche Turner am Barren. Sechs Tage nach seinem überraschenden zweiten Platz im Mehrkampf gewann Nguyen erneut Silber. Der 24-Jährige musste sich nur dem Chinesen Feng Zhe geschlagen geben. Bronze ging an den Franzosen Hamilton Sabot. Später hat auch noch Fabian Hambüchen Chancen auf olympisches Edelmetall. Der 24-Jährige startet im Finale am Reck, seinem Paradegerät. Hambüchen erwartet eine enge Entscheidung: "Jeder kann gewinnen, das wird brutal." Die Stellung als unumstrittene Nummer eins im deutschen Turnen ist Hambüchen nach Nguyens doppeltem Silbercoup aber wohl los.

Harting will den dritten Titel

Reißt er sich wieder das Trikot vom Leib? Mit dieser Geste feiert Diskuswerfer Robert Harting gewöhnlich seine großen Titel. Der Doppelwelt- und Europameister ist Topfavorit auf Gold an diesem elften Wettkampftag der Olympischen Spiele in London. "Ich bin sehr zufrieden", sagte Harting nach der Qualifikation, bei der ihm gleich sein erster Wurf auf 66,22 Meter reichte, um ins Finale einzuziehen. Lediglich Gert Kanter aus Estland, der Olympiasieger von Peking 2008, warf mit 66,39 Meter weiter. Das müsse kein Fingerzeig für die Entscheidung sein, erklärt Harting: "Hier wird noch viel gepokert. Viele möchten nicht alles zeigen." Der 27-Jährige führt mit einer Weite von 70,66 Meter die Weltjahresbestenliste an. Gewinnt er Gold, hätte sich Harting innerhalb eines Jahres alle drei großen Titel geholt.

Robert Harting bei der Qualifikation in London. Foto: AP/dapd
Robert Harting war zuletzt der dominierende Diskuswerfer weltweitBild: AP

Die deutschen Speerwerferinnen Christina Obergföll und Linda Stahl zogen souverän ins Finale am Donnerstag (09.08.2012) ein. Beide übertrafen die geforderte Weite von 62 Metern gleich im ersten Versuch. Obergföll, die Olympiadritte von Peking, legte eine Weite von 66,14 Meter vor. Stahl erzielte mit 64,78 Meiter eine persönliche Jahresbestleistung.

Bolt und Blake souverän ins 200-Meter-Halbfinale

100-Meter-Olympiasieger Usain Bolt aus Jamaika gewann souverän seinen Vorlauf über 200 Meter. Bolt nahm nahm früh das Tempo heraus und war in 20,39 Sekunden trotzdem 14 Hundertstelsekunden schneller als der zweitplatzierte Aldemir da Silva Junior aus Brasilien. Auch der Jamaikaner Yohan Blake, Zweiter über 100 Meter, gewann seinen Vorlauf.

Keine Medaillen für Triathlet Frodeno und Windsurfer Wilhelm

Im Triathlon-Wettbewerb belegte Jan Frodeno, der Olympiasieger von Peking, den sechsten Rang. Olympiasieger wurde der Brite Alistair Brownlee vor dem Spanier Javier Gomez. Bronze ging an Jonathan Brownlee, den jüngeren Bruder des Goldmedaillen-Gewinners.

Triathlet Frodeno auf dem Rad beim olympischen Wettkampf im Hyde-Park. Foto: dpa
Jan Frodeno (l.) während des olympischen Wettbewerbs im HydeparkBild: picture-alliance/dpa

Toni Wilhelm hat die erste deutsche Männer-Olympiamedaille im Windsurfen am Schlusstag des Wettbewerbs noch aus der Hand gegeben. Der 29-Jährige belegte in der abschließenden Wettfahrt nur den neunten Platz und rutschte in der Gesamtwertung noch vom dritten auf den vierten Platz ab. Olympiasieger wurde der Niederländer Dorian van Rijsselberg. "Ich bin natürlich tief enttäuscht, so dicht vor der Erfüllung eines langgehegten Traums zu scheitern, aber so brutal ist manchmal der Sport", sagte Wilhelm nach der Rückkehr in den Hafen von Weymouth.

Steiner: "Das Feuer brennt"

Mit Gewichtheber Matthias Steiner geht einer der Stars der Olympischen Spiele von Peking an den Start. 2008 gewann er sensationell Gold und rührte die Welt, als er bei der Siegerehrung ein Foto seiner ein Jahr zuvor bei einem Verkehrsunfall tödlich verunglückten Ehefrau in der Hand hielt. Vor den Spielen in London wurde der 150-Kilo-Mann immer wieder von Krankheiten oder Verletzungen zurückgeworfen. Doch Steiner gilt als Wettkampftyp, der sich im richtigen Augenblick steigern kann. "Das Feuer brennt", verspricht der 29 Jahre alte Superschwergewichtler.

Gewichtheber Matthias Steiner bei der EM 2012. Foto: dpa
Matthias Steiner gehört in London nicht zu den TopfavoritenBild: picture-alliance/dpa

Dressur-Equipe auf Silber-Kurs

Die deutsche Dressur-Mannschaft gilt traditionell als sichere Medaillenbank. Seit Olympia 1964 hat Deutschland den Team-Wettbewerb immer gewonnen. Diesmal liegen Helen Langehanenberg, Kristina Sprehe und Dorothee Schneider zur Halbzeit des Wettbewerbs auf dem zweiten Rang und können den führenden Briten Gold nur noch entreißen, wenn alles optimal läuft. Auf der Radbahn hat die in London bereits mit Gold im Teamsprint dekorierte Kristina Vogel das Halbfinale im Einzelsprint erreicht und damit Chancen auf ihre zweite Olympiamedaille. Maximilian Levy gehört im Keirin-Rennen ebenfalls zu den Anwärtern auf Edelmetall.

Deutsche Hockey-Männer vorzeitig im Halbfinale

Die deutschen Hockeyspieler sind schon vor ihrem letzten Vorrundenspiel gegen Neuseeland ins Olympia-Halbfinale eingezogen.Die Goldmedaillengewinner von Peking profitierten von der 2:4-Niederlage Südkoreas gegen Gruppensieger Niederlande. Die Auswahl des Deutschen Hockey-Bundes kann damit nicht mehr von Platz zwei der Gruppe B verdrängt werden.

In überzeugender Form präsentieren sich weiterhin die deutschen Kanuten. Mit Peter Kretschmer und Kurt Kuschela im Zweier-Canadier und dem deutschen Kajak-Vierer jeweils über 1000 Meter sowie Franziska Weber und Tina Dietze im Zweier-Kajak über 500 Meter zogen drei weitere Boote in die Endläufe ein. Lediglich Katrin Wagner-Augustin scheiterte im Einer-Kajak im Halbfinale. das Finale, das am Donnerstag ausgefahren wird. Das deutsche Duo setzte sich im Vorlauf auf dem Dorney Lake vor den Booten aus Russland und China durch. Damit haben sich bereits sieben Boote des Deutschen Kanu-Verbands für die Endläufe qualifiziert.