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Zwischen Eisenhammer und UNO-Resolution

19. November 2003

Die USA wollen in einer neuen UN-Resolution ihre Pläne für eine vorgezogene Machtübergabe an die Iraker vom Weltsicherheitsrat absegnen lassen. Gleichzeitig verstärkt das Militär den Druck auf den irakischen Widerstand.

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UNO-Gebäude in New YorkBild: AP

Während US-Bomben erstmals seit dem offiziellen Kriegsende auf Ziele in Bagdad fallen, brüten die Mitarbeiter von Außenminister Colin Powell offenbar über dem Text einer neuen UN-Resolution. Wie aus UN-Diplomatenkreisen berichtet wird, dreht sich der neue Resolutionsentwurf um die Modalitäten der Machtübergabe, die von den USA nun bis Juni 2004 angestrebt wird.

Erst am 16. Oktober hatte der Sicherheitsrat nach langen Verhandlungen einstimmig eine Resolution verabschiedet, wonach der von den USA eingesetzte Regierungsrat in Bagdad bis zum 15. Dezember einen Zeitplan für die Erarbeitung einer neuen Verfassung und die Durchführung von Wahlen vorlegen sollte. Deutschland, Frankreich und Russland waren damals mit ihren Bemühungen gescheitert, einen konkreten Termin für die Machtübergabe an das irakische Volk in den Entschließungstext aufzunehmen.

Unterdessen hat die US-Armee in der Nacht zum Mittwoch wieder Luftangriffe auf Bagdad geflogen. Augenzeugen sprachen von mindestens 40 abgefeuerten Geschossen. Ziel seien Stellungen von Untergrundkämpfern im Zentrum der irakischen Hauptstadt gewesen, erklärte ein Armeesprecher.

Eisenhammer gegen Aufständische

Mit der "Operation Eisenhammer" wollen die US-Militärs den Widerstand irakischer Untergrundkämpfer brechen. Parallel zu den Luftangriffen gingen die Amerikaner auch gegen ein illegales Waffenlager vor. Der Besitzer sei festgenommen und mehrere Waffen beschlagnahmt worden, hieß es. Die US-Armee hatte die "Operation Eisenhammer" erst am 12. November gestartet. In den vergangenen Tagen waren die Angriffe auf Ziele im sogenannten "sunnitischen Dreieck" ausgeweitet worden. Der überwiegend von Sunniten bewohnte Großraum Bagdad gilt als Zentrum des bewaffneten Widerstands von Vertretern des alten Regimes.

Auch in Tikrit im Norden setzten die US-Truppen ihren Einsatz gegen Rebellen fort. Die dritte Nacht in Folge wurden Stellungen von Aufständischen angegriffen. Die Feuergefechte in der Umgebung der Stadt hielten bis nach Mitternacht an. Eines der Ziele sei ein früherer Bunker der irakischen Armee gewesen, den Untergrundkämpfer nutzten, sagte ein Armeesprecher.(tko)