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Zwischen Stagnation und Rezession

23. November 2001

Das Statistische Bundesamt in Wiesbaden hat am Donnerstag die offiziellen Wirtschaftsdaten zum dritten Quartal 2001 veröffentlicht. Um die deutsche Wirtschaft steht es nicht gut.

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Abendrot über der deutschen WirtschaftBild: AP

Nun ist es amtlich: Die jüngsten Zahlen des Statistischen Bundesamtes haben die pessimistischen Vorhersagen zahlreicher Institute und Experten zur deutschen Wirtschaftslage bestätigt: Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) in der größten Volkswirtschaft der Euro-Zone ging vom zweiten zum dritten Quartal um 0,1 Prozent zurück. Als Rezession gilt nach der gängigsten Definition ein sinkendes Bruttoinlandsprodukt in zwei aufeinanderfolgenden Quartalen.

Im Vergleich zum dritten Vierteljahr 2000 gab es mit plus 0,3 Prozent den niedrigsten BIP-Zuwachs seit mehr als vier Jahren. Das Bruttoinlandsprodukt betrug im dritten Quartal 1,0131 Billionen Mark (518 Milliarden Euro), die Produktivität, also das BIP je Erwerbstätigen, sank wie das gesamte BIP im Quartalsvergleich um 0,1 Prozent.

Bereits vom ersten zum zweiten Viertel des laufenden Jahres hatte die deutsche Wirtschaftsleistung um Saison- und Kalendereinflüsse bereinigt de facto stagniert oder war leicht gesunken: Im ersten Quartal hatte das auf ein Jahr berechnete Wirtschaftswachstum in Deutschland noch 1,4 Prozent betragen, im zweiten Vierteljahr hatte es sich auf 0,6 Prozent verlangsamt. Die Wiesbadener Statistiker bestätigten nun die in ersten Berechnungen festgestellte Rate von "minus 0,0 Prozent".

Einbruch bei Bruttoinvestitionen

Den neuesten Daten zufolge stieg die Nachfrage der privaten Haushalte und der staatlichen Stellen im Jahresvergleich um insgesamt 1,1 Prozent, auch die Exporte legten zu. Die Bruttoinvestitionen brachen dagegen um 8,2 Prozent ein; hierbei verwiesen die Statistiker vor allem auf den Rückgang bei Bau- und Ausrüstungsinvestitionen und geringere Lagerhaltung. (im)