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Zwischenbilanz der "Nasarbajew-Schröder-Initiative"

2. März 2006

Berlin und Astana arbeiten bei der Aus- und Fortbildung von Führungskräften für die kasachische Wirtschaft zusammen. Die Teilnehmer des Programms zeigen sich zufrieden und wünschen eine Verlängerung der Maßnahme.

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Gerhard Schröder und Nursultan Nasarbajew in Astana (Dezember 2003)Bild: AP

Eine Gemeinsame Erklärung über die Zusammenarbeit in der Aus- und Fortbildung von Führungskräften für die Wirtschaft hatten Bundeskanzler Gerhard Schröder und Präsident Nursultan Nasarbajew während eines offiziellen Besuchs des deutschen Regierungschefs in Kasachstan im Dezember 2003 unterzeichnet. Das Projekt wird auch "Nasarbajew-Schröder-Initiative" genannt.

Am 28. Februar fand in der Kasachischen Nationalen Universität eine Pressekonferenz der Koordinatoren des kasachisch-deutschen Ausbildungsprogramms statt, das unter anderem von der Kasachischen Nationalen Universität und der deutschen Organisation Invent, die auf verschiedene Ausbildungsprojekte spezialisiert ist, umgesetzt wird.

Deutschkurse und Praktika

Die Umsetzung des Projekts begann im vergangenen Jahr. Mehrere Dutzend Angehörige kasachischer Banken und Unternehmen aus unterschiedlichen Wirtschaftsbereichen absolvierten ein spezielles Programm, das auch einen Deutschkurs an der Kasachischen Nationalen Universität beinhaltete. Die 20 besten Teilnehmer des Kurses konnten in Deutschland dreimonatige Praktika in deutschen Unternehmen absolvieren. Erst vor kurzem kehrte die zweite Gruppe von Praktikanten aus Deutschland zurück.

Die kasachischen Koordinatoren des Programms betonten die Notwendigkeit des Projekts. Das Programm war anfangs auf die Jahre 2005 bis 2007 angelegt, es könnte aber nun verlängert werden. Jedenfalls teilte der Prorektor der Kasachischen Nationalen Universität, Sulchair Mansurow, auf der Pressekonferenz am 28. Februar mit, das kasachische Wirtschaftsministerium trete für die Verlängerung des Programms um einige Jahre ein.

Nutzen auch für Deutschland

Die Geschäftsführerin der Repräsentanz der Deutschen Wirtschaft in Almaty, Galja Schunusalijewa, sagte, wichtig sei, dass sich möglichst viele kasachische Industrieunternehmen an dem Ausbildungsprogramm beteiligten, gerade jetzt, noch vor einem Beitritt Kasachstans zur Welthandelsorganisation (WTO).

Botschaftsrat Joachim Freiherr Marschall von Bieberstein, Leiter des Wirtschafts- und Kulturreferats an der deutschen Botschaft in Almaty, betonte, das Projekt sei nicht nur für Kasachstan, sondern auch für Deutschland wegen der dynamischen Wirtschaftsentwicklung in Kasachstan von großer Bedeutung. Das Programm ermögliche Deutschland, sich an dieser Entwicklung zu beteiligen, unterstrich der Botschaftsrat. Er fügte hinzu, für Deutschland sei wichtig, in Kasachstan Partner zu haben, die mit modernem Management vertraut seien. Das gelte für den Handel, aber auch für potentielle Investoren. Der deutsche Diplomat sprach sich dafür aus, das Programm zu erweitern, damit mehr Kasachen sich an ihm beteiligen können.

Andrej Solowjow, Almaty
DW-RADIO/Russisch, 1.3.2006, Fokus Ost-Südost