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Zwischenlauf als erstes Ziel

Hanspeter Detmer5. Juni 2003

Als am 12. April 2003 Leipzig zusammen mit Rostock zum deutschen Bewerber um Olympia 2012 ausgerufen, war der Jubel in den Städten groß. Danach aber ebbte die vorolympische Euphorie ab. Das soll sich nun wieder ändern.

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Ausdauernder Jubel gefragtBild: AP

Für die Ruhe nach dem ersten Sturm hatte Dr. Klaus Steinbach, Präsident des Nationalen Olympischen Komitees für Deutschland, eine Erklärung, die jeder, der sich im Sport einigermaßen auskennt, bestes nachvollziehen kann: "Der Vergleich mit der Tour de France ist angebracht. Da gibt es ganz viele und ganz schwere Etappen. Und zwischen den schwersten Etappen liegen auch einige Ruhetage. Leipzig/Rostock haben diese erste Etappe - die nationale Auswahl - gewonnen. In der anschließenden Ruhephase wurde aber hinter den Kulissen fleißig die internationale Bewerbung vorbereitet. Jetzt nehmen wir wieder Fahrt auf."

Auch nächste Etappe erfolgreich

Um für die globale Konkurrenz mit New York, Paris, Madrid, London, Moskau gerüstet zu sein, sehen die Leipziger Bewerbungsmanager zunächst einmal die Notwendigkeit der Rückendeckung durch die deutschen Sportfachverbände. "Wir müssen deren großen internationalen Erfahrungsschatz nutzen," sagt Dirk Thärichen, einer der beiden Geschäftsführer der Leipziger Bewerbungs-Gesellschaft für Olympia 2012. So sollen die Sportfachverbände ihre praktische Erfahrung mit internationalen Großveranstaltung in Planungen für ein optimales Sportstättenkonzept mit einbringen. Zudem sollen die international erfahrenen Funktionäre und Sportler ihre weltweiten Kontakte nutzen, um die Wünsche der potentiellen olympischen Gäste zu erkunden. Alle 26 olympischen Sportfachverbände haben Leipzig und Rostock die uneingeschränkte Unterstützung zugesagt. Auch die 3500 speziell geförderten deutschen Spitzensportler sprechen sich einstimmig für Leipzig/Rostock aus.

Bergfahrt voraus

Das Treffen der Leipziger Bewerbungsmanager mit den Funktionären in den Sportverbänden unter der Gesamtregie von Dr. Klaus Steinbach, dem Präsidenten des Nationalen Olympischen Komitees für Deutschland hatte aber auch noch eine zweite Zielrichtung. Steinbach sagt: "Wir haben alle, auf die vom IOC aufgestellten Verhaltensregeln aufmerksam gemacht. Das IOC reagiert äußert ungehalten, wenn gegen die strengen Regeln verstoßen wird. So dürfen olympische Symbole zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht genutzt werden. Wir wollen keinen Fehler machen und die Regeln des Fairplay perfekt achten." Schließlich gilt es, die nächste Hürde Mitte 2004 zu überspringen. Dann wird das IOC aus den augenblicklichen Interessenten-Städten fünf oder sechs Kandidaten auswählen, die letztlich die Entscheidung unter sich ausmachen werden.

Ziel im Blick

Nach der Rückendeckung für die Olympiabewerbung durch die Sportfachverbände ist NOK-Präsident Steinbach zuversichtlich, dass auch in der gesamten deutschen Bevölkerung eine extrem hohe Zustimmung für Leipzigs Olympiaengagement zu erzielen ist. Steinbach, der als Schwimmer Weltmeistertitel und olympische Medaillen gewonnen hat, sieht die Situation sportlich: "Momentan befinden sich die Interessenten für Olympia 2012 im Zwischenlauf. Mit Leipzig und Rostock wollen wir aber in den Endlauf, den wir dann schließlich gewinnen wollen."