Papst feiert Ostermesse auf dem Petersplatz | Aktuell Welt | DW | 21.04.2019
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Osterfeierlichkeiten

Papst feiert Ostermesse auf dem Petersplatz

Tausende Gläubige aus aller Welt nahmen an dem feierlichen Gottesdienst teil, der unter erhöhten Sicherheitsvorkehrungen stattfand. Wie bereits in früheren Jahren verzichtete der Papst auf eine Predigt.

Mit einem Gottesdienst am im Petersdom hat Papst Franziskus den Übergang vom Karsamstag zum Ostersonntag gefeiert. Der Pontifex betonte in seiner Botschaft, Ostern gebe Anlass zur Hoffnung. Er rief die Gläubigen auf, diese nicht zu begraben.

Franziskus gedachte der Opfer der "schweren Attentate" in Sri Lanka. Er habe die Nachricht über die Anschlagsserie "mit Trauer und Schmerz" vernommen, sagte der Pontifex vor Zehntausenden Gläubigen auf dem Petersplatz. "Ich möchte der christlichen Gemeinschaft, die getroffen wurde, als sie im Gebet versammelt war, und allen Opfern von so grausamer Gewalt meine innige Nähe ausdrücken." Das Oberhaupt der katholischen Kirche sprach von einem "dramatischen Ereignis". Ostern sei das wichtigste Fest für Christen und eigentlich Anlass zur Freude.

Laut Medienberichten hatte es mehrere, fast zeitgleich erfolgte Explosionen bei drei Kirchen und drei Luxushotels in Sri Lanka gegeben. Später folgten zwei weitere Explosionen. Nach bisherigen Informationen kamen bis zu 185 Menschen ums Leben, rund 450 wurden verletzt. Die Hintergründe waren zunächst unklar. Die Explosionen ereigneten sich nach offiziellen Angaben in einer Kirche in Colombo sowie in zwei Kirchen außerhalb der Hauptstadt. Die betroffenen Kirchen sind St. Antonius in Colombo, St. Sebastian in Negombo und die Kirche von Batticaloa im Osten Sri Lankas.

Frieden im Nahen Osten gefordert

Mit Blick auf den Nahen Osten forderte Franziskus die dortigen Politiker zum Frieden auf, besonders zwischen Israelis und Palästinensern. "Das österliche Licht erleuchte alle Regierenden und Völker des Nahen Ostens, angefangen von den Israelis und den Palästinensern; es sporne sie an, die vielen Leiden zu lindern und nach einer Zukunft in Frieden und Stabilität zu streben" sagte er in seiner Osterbotschaft. 

Für Syrien verlangte das Kirchenoberhaupt, "den Einsatz für eine politische Lösung zu erneuern, die den richtigen Bestrebungen nach Freiheit, Frieden und Gerechtigkeit entspricht". Der Papst forderte auch ein Ende des Blutvergießens in Libyen: "Ich rufe die beteiligten Parteien auf, den Dialog der Gewaltanwendung vorzuziehen und zu vermeiden, dass die Wunden eines Jahrzehnts von Konflikten und politischer Instabilität wieder geöffnet werden."

Nach seiner Botschaft erteilte das Oberhaupt der katholischen Kirche wie in jedem Jahr vom Balkon des Petersdoms den traditionellen Segen "Urbi et orbi". 

An Ostern feiern die Christen die Auferstehung von Jesus Christus. Es ist ihr wichtigstes Fest. Der Segen "Urbi et Orbi" gehört zu den bekanntesten Riten der römisch-katholischen Kirche. Die lateinische Formel bedeutet "Der Stadt und dem Erdkreis" und wird nur Weihnachten, Ostern und nach einer Papstwahl verkündet.

Mehr als 50.000 Blumen schmücken Petersplatz

Für das höchste christliche Fest hatten niederländische Blumenlieferanten den Platz vor der Basilika mit fast 55.000 Osterglocken, Tulpen, Hyazinthen und weiteren Blumen geschmückt. Seit 33 Jahren kümmern sich darum Teams aus den Niederlanden. Dieses Jahr stehen 1500 Strelitzien im Zentrum der Dekoration. Sie sind auch als Paradiesvogelblumen bekannt, da sie mit ihren orangefarbenen, kammähnlichen Blüten und dem schlanken Stiel einem Vogel ähneln.

Zum Auftakt der Osternacht war der Papst in einer stimmungsvollen Zeremonie in den Petersdom eingezogen. Er hatte in der Vorhalle das Osterfeuer geweiht und daran die Osterkerze entzündet, die er anschließend langsamen Schrittes durch die komplett verdunkelten Basilika Richtung Altar trug, ehe das Licht im Kirchenraum auf einen Schlag anging. Wie es Tradition ist, taufte der Papst in der Osternacht mehrere Menschen, diesmal acht Erwachsene aus fünf Ländern.

"Manchmal wenden wir uns ausschließlich unseren Problemen zu, die nie ausgehen", sagte der Papst in seiner Predigt. "Wir bitten um die Gnade, nicht von der Strömung, vom Meer der Probleme weggetragen zu werden; nicht an den Felsen der Sünde und auf den Klippen des Misstrauens und der Angst zu zerschellen."

Auch im Heiligen Land werden Tausende Christen aus aller Welt zu den Osterfeierlichkeiten erwartet. In der Grabeskirche in der Jerusalemer Altstadt werden mehrere Messen zelebriert. Die Kirche steht an der Stelle, wo Jesus nach christlicher Überlieferung gestorben und wieder auferstanden ist. Die Polizei befand sich bereits vor den Feiertagen in erhöhter Alarmbereitschaft.

hf/stu (kna, dpa)

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