Studie: Russland hat vor Trump-Wahl gezielt Wähler beeinflusst | Aktuell Welt | DW | 17.12.2018
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Russland-Affäre

Studie: Russland hat vor Trump-Wahl gezielt Wähler beeinflusst

Die russische Unterstützung für US-Präsident Trump ging anscheinend weiter, als bisher bekannt war. Ein Bericht des US-Senats legt nahe, dass die Bemühungen nach Trumps Amtsantritt anhielten - und sogar verstärkt wurden.

Trump während eines Treffens mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin im Juli in Helsinki

Trump während eines Treffens mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin im Juli in Helsinki

Russland hat einem Bericht des US-Senats zufolge gezielt mit Wort, Bild und Videos in sozialen Netzwerken die Wahl von US-Präsident Donald Trump im Jahr 2016 unterstützt. Nach Amtsantritt von Trump seien die Anstrengungen sogar noch verstärkt worden, berichtete die "Washington Post" unter Berufung auf einen Senatsbericht, dessen Entwurf der Zeitung vorliegt. "Klar ist, dass alle Botschaften die Republikaner begünstigen sollten - speziell Donald Trump", heißt es. 

Es handle sich um die bislang umfangreichste Untersuchung der russischen Desinformationskampagne. Russische Akteure hätten US-Nutzer der verschiedenen sozialen Netzwerke in Interessensgruppen eingeteilt, schreibt das Blatt. Themen wie Waffengesetze und Migration seien beispielsweise gezielt an Konservative gerichtet worden, um sie so zur Wahl Trumps zu ermutigen. Potenzielle Gegner dagegen sollten von der Wahl abgelenkt und abgehalten werden. 

Der Bericht, der im Lauf der Woche erscheinen soll, bezieht sich auf Daten eines Forschungsprojekts der Universität Oxford. Bis Mitte des Jahres 2017 wurden Einträge aus sozialen Netzwerken untersucht, die von den Plattformen Facebook, Google und Twitter bereitgestellt wurden. Über russische Einflussnahme während der Kongresswahlen im vergangenen November macht die Studie keine Aussagen. 

Trump während einer Fernsehdebatte mit der demokratischen Kandidatin Hillary Clinto

Trump während einer Fernsehdebatte mit der demokratischen Kandidatin Hillary Clinton

Der Bericht schließt an Erkenntnisse der US-Sicherheitsbehörden an, nach denen sich Russland massiv in den US-Präsidentschaftswahlkampf 2016 einmischte. Die US-Geheimdienste gelangten bereits während des damaligen Wahlkampfs zu der Erkenntnis, dass Russland hinter den Hackerangriffen auf das Umfeld von Trumps Kontrahentin Hillary Clinton steckte.

Der FBI-Sonderermittler Robert Mueller untersucht zudem mögliche Absprachen von Vertretern des Trump-Lagers und Russlands im Präsidentschaftswahlkampf. Mehr als ein Dutzend Trump-Mitarbeiter unterhielten im Wahlkampf offernbar Kontakte zu Russen. Diese boten ihnen angeblich belastendes Material über Hillary Clinton an sowie auch Unterstützung für Trumps Immobiliengeschäfte und die Vermittlung eines möglichen Treffens mit Staatschef Wladimir Putin. Laut Sonderermittler Mueller wurde das Trump-Team schon früh im Wahlkampf von Russen umgarnt.

stu/sam (dpa, afp, ap)

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