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Mubarak zu Haftstrafe verurteilt

21. Mai 2014

Kurz vor den Wahlen in Ägypten hat ein Gericht in Kairo den Ex-Präsidenten Hosni Mubarak zu einer Haftstrafe verurteilt. Auch zwei seiner Söhne müssen ins Gefängnis. Sie sollen Staatsgelder veruntreut haben.

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Ägyptens Expräsident Hosni Mubarak vor Gericht (Foto: Anadolu)
Bild: picture alliance/AA

Der frühere ägyptische Präsident Husni Mubarak ist wegen Korruption zu drei Jahren Gefängnis verurteilt worden. Ein Gericht in Kairo verurteilte zudem Mubaraks bereits inhaftierte Söhne Alaa und Gamal zu jeweils vier Jahren Gefängnis. In dem Fall geht es um die Veruntreuung von umgerechnet 13,5 Millionen Euro öffentlicher Gelder. Diese waren für den Unterhalt der Präsidentenpaläste gedacht gewesen, Mubarak soll sie in seiner Amtszeit aber für persönliche Zwecke ausgegeben haben. Die Anwälte Mubaraks kündigten an, gegen das Urteil Berufung einzulegen.

Der im Februar 2011 gestürzte Mubarak muss sich derzeit auch in einem Berufungsprozess wegen der Tötung hunderter Demonstranten im Zuge des Aufstands gegen ihn verantworten. Der 86-Jährige war deshalb im Juni 2012 zu lebenslanger Haft verurteilt worden. Später gab die Justiz seiner Berufung statt. Mubarak hatte mehr als drei Jahrzehnte lang in Ägypten geherrscht.

Al-Sisi in Umfragen weit vorn

Die Ägypter wählen nächste Woche zum zweiten Mal nach dem Sturz Mubaraks einen Präsidenten. Während das Ergebnis bei der letzten Wahl 2012 knapp war, kommt diesmal kaum Spannung auf. Nach jüngsten Umfragen wird Feldmarschall Abdel Fattah al-Sisi mit haushoher Mehrheit zum Präsidenten gewählt. Viel Auswahl haben die knapp 54 Millionen Wahlberechtigten ohenhin nicht. Außer Al-Sisi tritt nur Hamdien Sabahi an. Der volksnahe Sabahi hatte als Kandidat der Linken 2012 den dritten Platz belegt. In den jüngsten Umfragen liegt er weit abgeschlagen hinter Al-Sisi.

Der erste frei gewählte, islamistische Präsident Mohammed Mursi wurde im Juli letzten Jahres von der Armee gestürzt. Zu diesem Zeitpunkt war al-Sisi Oberbefehlshaber der Streitkräfte. Die vom Militär getragene Regierung geht seitdem massiv gegen die Muslimbrüder vor.

cr/kle (dpa, afp)