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Politik

Äthiopische Rebellen melden Militär-Erfolge

31. Oktober 2021

Die Rebellengruppe TPLF erklärte, ihre Kämpfer hätten die Stadt Kombolcha im Norden Äthiopiens "fest im Griff". Am Samstag hatte die TPLF bereits die Einnahme der strategisch wichtigen Stadt Dessie gemeldet.

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Tigray-Konflikt I TPLF-Kämpfer
Bild: Yasuyoshi Chiba/AFP/Getty Images

Kombolcha und Dessie liegen in der nordäthiopischen Region Amhara, die an die Unruhe-Provinz Tigray angrenzt. Sollte sich der Fall Kombolchas an die Rebellen bestätigen, wäre dies ein schwerer Schlag für die Regierung von Äthiopiens Ministerpräsident Abiy Ahmed.

Die Regierung dementierte jedoch die Aussagen der Rebellen und erklärte, in beiden Städten werde gekämpft. "Es gibt erbitterte Kämpfe an den Fronten in Dessie und Kombolcha", sagte Regierungssprecher Legesse Tulu vor Journalisten.

Der Großteil Nordäthiopiens ist für Journalisten nicht zugänglich. Informationen aus der Region sind von unabhängiger Seite daher kaum zu überprüfen. Anwohner hatten in den vergangenen Tagen von einem massiven Truppenaufmarsch in der Region berichtet. Dessie liegt rund 400 Kilometer nördlich der Hauptstadt Addis Abeba. In der Stadt leben tausende Binnenflüchtlinge aus Tigray. Kombolcha liegt etwas weiter südlich.

Eritrean refugees protest conditions at Tigray camps in Addis Ababa
Fast zwei Millionen Menschen sind durch die Kämpfe in Äthiopien vertrieben wordenBild: REUTERS

Der Konflikt zwischen Abiys Regierung und der TPLF dauert inzwischen seit fast einem Jahr an. Äthiopische Regierungstruppen hatten im November 2020 die in Tigray regierende TPLF angegriffen, nach Regierungsangaben als Reaktion auf Attacken der Volksbefreiungsfront auf Armeestellungen. Die Kämpfe haben sich mittlerweile auch auf benachbarte Regionen wie Amhara ausgedehnt.

USA appellieren an Rebellen

Die US-Regierung forderte die Rebellen zum Rückzug aus den Regionen Amhara und Afar auf. Die TPLF müsse "ihre Vorstöße in und um die Städte Dessie und Kombolcha stoppen", erklärte das US-Außenministerium.

Die Regierung in Addis Abeba setzt mittlerweile verstärkt auf Luftangriffe und bombardierte zuletzt regelmäßig Ziele in Tigray. Nach Angaben der Regierung handelt es sich dabei um militärische Einrichtungen. Berichte über zivile Opfer brachten der Regierung jedoch scharfe internationale Kritik ein.

Durch die Kämpfe wurden fast zwei Millionen Menschen vertrieben. Es gibt Berichte über Gräueltaten, darunter Massaker und Massenvergewaltigungen. Die Region Tigray ist weitgehend vom Rest der Welt abgeschnitten. Die Versorgungslage gilt als katastrophal.

haz/fw (afp, rtr)