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Öko-Anbaufläche steigt auf Rekordhoch

16. Juli 2017

Immer mehr Landwirte in Deutschland setzen auf Bio-Produkte. Mittlerweile werden 7,5 Prozent aller Ackerflächen ökologisch bewirtschaftet. Die Bundesregierung hat sich allerdings noch weit ehrgeizigere Ziele gesteckt.

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Ökologisch angebauter Weizen in Bayern (Foto: picture-alliance/dpa/A. Weigel)
Ökologisch angebauter Weizen in BayernBild: picture-alliance/dpa/A. Weigel

Immer mehr Landwirte in Deutschland setzen auf Bio-Produkte. Nach neuen Zahlen der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) stieg die Öko-Anbaufläche 2016 im Vergleich zum Vorjahr um 14,9 Prozent auf 1,25 Millionen Hektar.

Minister Schmidt: 20 Prozent Bio-Ackerfläche als Ziel

Zum Vergleich: Im Vorjahr betrug der Anteil noch 6,5 Prozent und zur Jahrtausendwende nur 3,2 Prozent. Auch die Zahl der Bio-Betriebe hat sich im vergangenen Jahr um 9,6 Prozent auf 27.132 erhöht. Im Vergleich zum Jahr 2000 hat sich die Zahl der ökologisch erzeugenden Betriebe von damals 12.740 mehr als verdoppelt.

"Der Ökolandbau hat sich neben dem konventionellen Landbau als wichtige Säule der deutschen Land- und Ernährungswirtschaft etabliert", sagte Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt (CSU) den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Trotz der Fortschritte sei die Bundesregierung von ihrem in der Nachhaltigkeitsstrategie gesteckten Ziel, den Anteil des Ökolandbaus auf 20 Prozent der gesamten Agrarfläche zu erhöhen, aber noch weit entfernt.

Blumenkohl-Ernte auf dem Feld eines Biolandhofs im schleswig-holsteinischen Silberstedt olandwirtschaft (Foto: picture-alliance/dpa)
Blumenkohl-Ernte auf dem Feld eines Biolandhofs im schleswig-holsteinischen Silberstedt Bild: picture-alliance/dpa

Allerdings wurde für die Umsetzung bislang auch noch kein konkretes Datum genannt. Die Landwirtschaftsminister der EU wollen am Montag in Brüssel über einen neuen Rechtsrahmen für den ökologischen Landbau beraten. Schmidt will sich dafür stark machen, dass das Wachstumspotenzial des Ökolandbaus nicht ausgebremst wird. "Ich setze mich ein dafür, dass die steigende Nachfrage nach Bio-Produkten stärker durch die heimische Produktion gedeckt werden kann", sagte der CSU-Politiker. Ziel sei es, Regelungen zu beschließen, die kleinen und mittleren Unternehmen Rechtssicherheit und Verlässlichkeit böten.

Ministerin Hendricks: Insektensterben durch konventionelle Wirtschaft

Am Samstag hatte Bundesumweltministerin Barbara Hendricks (SPD) ein Umdenken der Landwirtschaft in Richtung ökologischem Anbau gefordert. Der Insektenbestand in der Bundesrepublik habe sich in 35 Jahren um bis zu 80 Prozent verringert, sagte sie dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. Das habe Folgen für Vögel und Fledermäuse. Das Sterben werde sich voraussichtlich weiter fortsetzen. Als eine der Ursachen nannte Hendricks den Einsatz von Pestiziden in der Landwirtschaft.

Die Ministerin forderte, bei der EU-Agrarförderung Landwirte nicht mehr nach Hektarzahl zu bezahlen, "sondern nach dem, was sie für die Allgemeinheit leisten, zum Beispiel für den Artenschutz". Auch die Zulassung des umstrittenen Unkrautvernichtungsmittels Glyphosat durch die EU-Kommission müsse an "effektive Auflagen zum Schutz der Artenvielfalt" gekoppelt werden.

sti/mak (epd, kna)