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Politik

Migrantenfamilien in den USA wieder vereint

24. Juni 2018

Das Entsetzen über die Trennung von Migrantenkindern von ihren Eltern in den USA war groß. Dann ruderte Präsident Trump zurück: Kinder dürfen wieder mit ihren Eltern zusammen sein. Vorläufig. Und nicht alle.

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USA Protest gegen Donald Trumps Immigrationspolitik in New York City
Bild: picture-alliance/NurPhoto/K. Ann Cote

Nach der Trennung von ihren Eltern im Zuge der sogenannten Null-Toleranz-Politik sind in den USA 522 Flüchtlingskinder wieder mit ihren Familien vereint worden. Das teilte das US-Heimatschutzministerium mit. Auch die übrigen rund 1800 Kinder, die ihren Eltern nach dem illegalen Grenzübertritt weggenommen worden waren, sollten wieder zu ihren Familien zurück. Bis wann das geschehen solle, sagte das Ministerium jedoch nicht.

Eine kleine Anzahl von Kindern werde von ihren Familien getrennt bleiben, etwa wenn die Verwandtschaft nicht bestätigt werden könne, der Erwachsene eine Gefahr für das Kind darstelle oder kriminell sei, so das Heimatschutzministerium.

"Barbarische" Flüchtlingspolitik

Das US-Gesundheitsministerium hat eine Taskforce für die Zusammenführung getrennter Einwandererfamilien an der Grenze zu Mexiko eingerichtet, wie die Webseite "Politico" unter Berufung auf ein internes Dokument berichtet. Demnach ordnete Gesundheitsminister Alex Azar an, die Sondereinheit einzurichten. Sie solle die Familienzusammenführung sowie die Unterbringung unbegleiteter minderjähriger Einwanderer unterstützen. Das Ministerium hat die Angaben bisher nicht bestätigt.

In den vergangenen Wochen hatten die US-Behörden Kinder illegal eingewanderter Menschen aus Süd- und Mittelamerika an der Grenze zu Mexiko konsequent von ihren Familien getrennt. Die Eltern kamen in Haftanstalten, ihre Kinder in Auffanglager. Das Heimatschutzministerium hatte mitgeteilt, dass mindestens 2342 Kinder betroffen seien.

Regelung ist befristet

Barbara Lee, kalifornische Abgeordnete der Demokraten, kritisierte Trumps Einwanderungspolitik als "barbarisch", nachdem sie eine Einrichtung, in der Kinder getrennt von ihren Eltern festgehalten werden, besucht hatte. Eine weitere Abgeordnete berichtete von weinenden Kleinkindern, die "in Zellen und Käfigen" festgehalten worden seien.

Als Reaktion auf die heftige Kritik aus dem In- und Ausland hatte es US-Präsident Donald Trump am Mittwoch per Präsidentenerlass vorläufig ermöglicht, dass Kinder und Eltern gemeinsam inhaftiert werden können. Damit beendete er die umstrittene Praxis vorläufig. Die Regelung ist jedoch befristet und muss noch gesetzlich festgeschrieben werden.

jv/ww (dpa, afp, rtr)