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Überleben durch den Schutz der Natur - eine Reise zu den Burjaten in der Mongolei

Irene Quaile2. Oktober 2002

Die burjatische Minderheit in der Mongolei versucht, einen Mittelweg zwischen Ausbeutung der Natur und Schutz der Umwelt zu finden

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Fast überall in der Mongolei müssen Familien das Wasser von weit entfernt liegenden Brunnen holenBild: Reategui

Armut und Umweltzerstörung stehen in vielen Entwicklungsländern in einem engen Zusammenhang. Viele indigene Völker leben in Regionen mit einer - im Vergleich zu Europa - beeindruckenden biologischen Vielfalt. Ihr traditionelles Wissen bildet , zumindest theoretisch, oft beste Voraussetzungen für den Erhalt der Natur. Doch der Zwang, sich unter oft dramatisch wandelnden gesellschaftlichen und ökonomischen Verhältnissen wenigstens das Existenzminimum zu sichern, veranlaßt sie häufig, die Natur übermäßig auszubeuten. Das führt zum Verlust der Lebensgrundlagen und letztlich auch zum ökologischem Kahlschlag. Irene Quaile hat in der Mongolei die Minderheit der Burjaten besucht, um dort nachzuprüfen, inwieweit es dem World Wildlife Fund (WWF) gelingt, diesem Volk dabei zu helfen, Traditionen und Umwelt zu bewahren. Die Burjaten stehen dabei - wie die Bevölkerungsmehrheit der Mongolei - vor dem Problem, daß nach dem Auseinanderbrechen der Sowjetunion die "brüderliche" Hilfe entfiel und die nun überflüssigen Arbeitskräfte in die Dörfer zurückkehren mußten. Zum Überleben betätigen sich viele von ihnen in der Landwirtschaft, was zur Überweidung der kargen Böden und Erosion führt. Auch die Jagd trägt zur Dezimierung der früher reichlich vorhandenen Tierwelt bei. Dennoch scheint die Einsicht zu wachsen, daß mehr als zehn Jahre nach dem Zusammenbruch des "Realsozialismus" die weitere Zerstörung der Natur die schiere Existenz auch der Burjaten bedrohen würde.