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Popakademie Mannheim

Anna Hesse14. Oktober 2013

Viele junge Leute in Deutschland träumen von einer Karriere in der Popmusik. Sie stehen im Rampenlicht auf der Bühne und die Fans kreischen. Wie wird man zum erfolgreichen Musiker oder Manager?

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Musiker kommen am Dienstag (15.07.2008) mit Instrumenten aus der Popakademie in Mannheim (Foto:picture-alliance/dpa)
Bild: picture-alliance/dpa

Die Popakademie Mannheim macht in Deutschland ein einmaliges Angebot. Im Vergleich zu anderen Musikhochschulen, so sagt der künstlerische Leiter Udo Dahmen, sei die Popakademie die einzige Musikhochschule in Deutschland, die sich ausschließlich mit dem Bereich populärer Musik beschäftigt. Ihre Studiengänge heben sich durch die Verbindung von Musik- und Wirtschaftspraxis vom Angebot anderer Institutionen ab. Grundlagen der Betriebswirtschaft werden ebenso behandelt wie Marketing- und Vertriebsmanagement sowie die neuesten digitalen Techniken im Musikgeschäft. Den Mittelpunkt des Studiums für Musiker und angehende Musikmanager aber bildet die Künstlerentwicklung.

Schwieriger Start

Udo Dahmen will seinen Studenten das nötige Know How vermitteln, in der harten und kalten Welt des Musikbusiness zu überleben. Es geht nicht darum, dass man wie bei einer Castingshow die Überlebensdauer einer Eintagsfliege hat. Musiker brauchen breites Wissen. In der Popakademie wird darauf hingearbeitet, bandtauglich zu werden und einen eigenen Stil zu entwickeln. Vor allem die Sänger unter den Erstsemestern haben es nicht leicht: Sie sind diejenigen, die sich den anderen Musikern auf einer kleinen Bühne präsentieren. Erst dann bilden sich Bands, die am Ende des ersten Semesters mit selbstgeschriebenen Songs ihre Prüfung meistern müssen. Cover zählen nicht!

Bei diesen Konzerten loten die Musikbusiness-Studenten aus, für welche Musikaufnahmen ihre Kommilitonen zu buchen wären. So ist es unumgänglich, dass eine Symbiose zwischen Studierenden entsteht. Auch das ist Konzept bei der Akademie.

Fester Grundstein

Sebastian hat an der Popakademie studiert. Seiner Meinung nach wird dort der Grundstein für ein Leben in der Musikbranche gelegt. "Natürlich, nicht alles ist Gold, was glänzt. So ist es an jeder Uni. Aber es hat Spaß gemacht, dort zu studieren." Klar, Sebastian spielt in Deutschland mit Superstars wie Xavier Naidoo, ZZ Top oder Tim Bendzko. Im Vorprogramm. Aber seinen Lebensunterhalt bestreitet er noch als Keyboard-Lehrer an einer Musikschule.

Der Leiter des Fachbereichs Populäre Musik der Popakademie Baden-Württemberg, Udo Dahmen (Foto: Uwe Anspach/dpa)
Udo Dahmen - Chef der AkademieBild: picture-alliance/dpa

An der Quelle

"Wie erfolgreich das Konzept der Popakademie ist, zeigt sich an unseren Absolventen", sagt Udo Dahmen. Zu diesen Alumni gehören mittlerweile hochkarätige Manager und Musiker: Andrej Schweizer managt Rapper Cro. Produzent Christian Kalla nennt sich Crada, schreibt und arrangiert Songs für Tim Bendzko. Und Konrad Sommermeier führt die Geschäfte für die Band Frida Gold.

Solch ein Erfolg von Absolventen ist nicht verwunderlich: Die Akademie sitzt direkt an den Quellen. Die Dozenten arbeiten in der Musikbranche, sie geben praktische Erfahrung weiter. 150 Gastdozenten fördern an der Popakademie den Nachwuchs mit kreativen Ideen. Buchautor Masen Abou-Dakn, zum Beispiel, zeigt ihnen, wie gute Songtexte geschrieben werden und fügt hinzu: "Im Haus treffen sich alle und knüpfen wichtige Kontakte."

Für die Guten

Rapper Cro mit seiner Pandabärenmaske auf dem Kopf
Rapper Cro vertraut auf Absolventen der Popakademie

Die Popakademie Mannheim existiert seit 2003 und hat vielen Studenten Tür und Tor der Popszene geöffnet: Eigene Agenturen und unabhängige Labels wurden gestartet, Konzerte und Tourneen durchgeführt, und auch die Zusammenarbeit mit den ganz Großen aus dem internationalen Geschäft blieb nicht aus. Immer mehr ausländische Musiker outen sich als Fans der Akademie. "Unter 500 Bewerbern werden aber nur 30 Plätze vergeben", sagt Abou-Dakn. "Bei uns studieren die Guten!"

Masen Abou-Dakn im Fotoportrait (Foto: picture-alliance/dpa)
Dozent Masen Abou- DaknBild: picture-alliance/dpa