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10 Tipps für positive Gedanken in Corona-Zeiten

16. November 2020

Nach überstandener Corona-Infektion möchte ich ein paar Tipps mit Dir teilen, wie Du in diesen nervigen Zeiten vielleicht wieder besser drauf kommst.

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Deutschland Emotion Glück l Symbolbild - Smiley
Bild: picture alliance/dpa/M. Schutt

Oh Mann, dieses 2020 nervt wirklich: Permanent Corona-Schreckensmeldungen, Kontaktbeschränkungen, Angst vor Ansteckung oder Jobverlust. Keine Reisen oder Ausflüge, keine Restaurant- oder Kneipenbesuche, keine Konzerte, Sportveranstaltungen - durch die Corona-Maßnahmen ist unsere Welt ganz schön klein und langweilig geworden. Und dann auch noch diese ungemütliche Jahreszeit, mit wenig Licht und schlechtem Wetter - das kann alles ganz schön auf Gemüt schlagen.

Zwar bin ich weder Psychologe, Gesundheitscoach noch Motivationstrainer, aber nach überstandener Corona-Infektion möchte ich ein paar Tipps mit Dir teilen, wie Du vielleicht wieder besser drauf kommst.

1. Lebe den Moment!

Es hilft ja nichts, die Situation ist nun einmal so wie sie ist. Also bringt es auch nicht viel, sich ständig darüber zu ärgern oder sich permanent vor Ansteckung, Jobverlust oder Vereinsamung zu fürchten.

Viel zu oft jagen wir einem fernen Ziel nach, dem nächsten Auftrag, das nächste tolle Angebot, die nächste Möglichkeit, dem nächsten Kick, die nächste Partnerschaft, was auch immer. Und dabei übersehen wir, was wir bereits haben. Bekanntlich ist oftmals der Weg bereits das eigentliche Ziel. Vielleicht sind wir bereits glücklicher, als wir denken. Das finden wir aber nur heraus, wenn wir es uns erst einmal bewusst machen.

Tee trinken zur Entspannung
Innehalten und den Moment erleben. Vielleicht bist Du ja glücklicher, als Dir bewusst ist. Bild: picture-alliance/dpa Themendienst/M. Wüstenhagen

Wenn wir die gegenwärtige gesellschaftliche Vollbremsung als Chance nutzen, um innezuhalten und uns immer wieder daran zu erinnern, den Moment bewusst zu erleben. Wir haben alle gerade die Zeit, nutzen wir sie!

2. Denke positiv!

Immer wieder hört und liest man, wie wichtig positives Denken für die Gesundheit ist und dass sich durch eine optimistische Weltsicht sogar die Lebenserwartung um bis zu 15% verlängern soll.

Positives Denken ist aber gerade in diesen Zeiten gar nicht so einfach. Zu oft trüben Sorgen und Probleme unseren Geist. Es hilft aber bereits, sich im Laufe des Tages oder vielleicht abends drei Dinge ins Bewusstsein zu rufen, die an diesem Tag gut waren. Kleine Glücksmomente, die zu oft im Alltag untergehen. 

Vielleicht ein gutes Gespräch, eine positive Nachricht, etwas, das endlich geklappt hat. Mach Dir diese kleinen Freuden bewusst, indem Du ganz konzentriert an diese positiven Momente denkst. Schreib Sie Dir vielleicht sogar auf. Positive Gedanken machen das Leben eindeutig leichter.

3. Gönne Dir eine Verschnaufpause!

Egal wohin man schaut, was man liest oder mit wem man spricht: alles dreht sich um Corona. Das ist verständlich, aber wenig hilfreich. Gönne Dir ausgiebige Pausen von all den Schreckensmeldungen in den Medien oder dem aufgeregten Geschnatter in den Sozialen Medien.

Smartphone Ausschalten
Eine digitale Verschnaufpause tut der Psyche gutBild: picture-alliance/dpa/S. Hoppe

Halte Abstand zu Menschen, die Dich mit ihrem Pessimismus oder Zynismus weiter herunterziehen. Halte Dich lieber an diejenigen, die Dich aufbauen, die Dich auf andere Gedanken bringen können. Mit denen Du lachen und Dich freuen kannst. 

4. Halte Dich an Strukturen!

Die Corona-Pandemie hat unser ganzes Leben auf den Kopf gestellt. Nichts ist mehr, wie wir es kennen. Wie oft haben wir uns über die vorgegebenen Tagesstrukturen geärgert und uns mehr freie Zeit gewünscht. Aber ohne diese Strukturen kommen viele Menschen auch nicht gut aus. Ohne feste Zeiten, wann man aufsteht, wann man etwas isst, wann man einkauft etc., kann das Leben schnell aus der Bahn laufen. 

Viele Menschen verbringen auf einmal sehr viel Zeit zuhause, was schön sein kann, weil man mehr Zeit mit der Familie oder für sich hat. Aber das ungewohnte Zusammenleben kann auch zur Belastungsprobe werden. Gerade deshalb ist es wichtig, sich an vertraute Strukturen zu halten, die Deinem Tag eine Gliederung geben.

5. Bewege Dich!

Bewegungsmangel ist schlecht für die Psyche. Das gilt nicht nur für sehr sportliche Menschen, die körperlich und geistig leiden, wenn sie sich nicht ausreichend bewegen können.

Wir alle bewegten uns im bisherigen Alltag deutlich mehr als in diesen unwirklichen Zeiten. Wir liefen mehr, stiegen mehr Treppen, sprinteten kurz zum Bus, standen in der Einkaufsschlange, wuchteten die Einkäufe nach Hause etc. Alles normale Bewegungen, die bei vielen im Lockdown wegfallen.

BG Parks und Gärten | Berliner Tiergarten
Überwinde Deinen inneren Schweinehund und beweg Dich!Bild: picture-alliance/dpa/K. Nietfeld

Welche Art von Sport oder Bewegung einem gut tut, weiß jeder für sich am besten, Hauptsache, man überwindet den inneren Schweinehund und gibt dem Körper das nötige Maß an Bewegung.

Vor allem aber: Raus aus den Federn! Zu viel Schlaf oder zu viel Zeit im Bett schlagen aufs Gemüt. Lange Bettzeiten können sogar depressiv machen.

6. Spüre die Natur!

Erlebe die Herbstverfärbung, die Zugvögel, den Wind. Jeder Spaziergang tut gut. Eine halbe Stunde ist klasse, eineinhalb Stunden sind besser.

Nutze die Sonnenstunden. Und wenn es regnet oder stürmt? Dann gibt es bekanntlich kein schlechtes Wetter, nur schlechte Kleidung. Auch wenn es ungemütlich ist: Ab nach draußen!

Großbritannien UK Herbst
Egal wie das Wetter ist - jeder Spaziergang tut gut!Bild: John Sibley/REUTERS

Die Bewegung an der frischen Luft hebt die Stimmung, macht munter, baut Stress und Sorgen ab, weil durch die Bewegung im Freien der Wert des körpereigenen Hormons Cortisol im Blut sinkt. Der Kopf wird frei und man kann sich wieder besser konzentrieren.

7. Verwöhne Deinen Körper und Geist!

Nicht mit Schokolade und Chips! Netter Gedanke! Ich dachte aber mehr an gesunde Ernährung mit mehr Obst, Gemüse und Salat als gewöhnlich. Frische Säfte. Und ich dachte an Entspannung, an Wellness-Momente für Körper und Seele. Gerade wenn es einem nicht so gut geht, braucht mal solche Verwöhnmomente.

Symbolbild Kerzen
Es braucht nicht viel, um seine eigenes Bad zum Wellnesstempel zu machenBild: picture-alliance/Panther Media/F. Salimi

Kerzenlicht statt Deckenlampe, Musik statt laufende Waschmaschine, ein anregendes Eukalyptus-Bad oder beruhigender Lavendel. Eine Massage mit einer sanften Duschbürste, sich einfach mal Zeit nehmen, um zur Ruhe zu kommen. Sich gemütlich trockenrubbeln und eincremen. Es braucht nicht viel, um das eigene Bad zum Wellnesstempel zu machen.

8. Überrasche Dich selbst!

Unser Geist braucht Input und Abwechslung, also überrasch Dich selber: Such Dir zum Beispiel bislang unbekannte Koch-Rezepte oder kombiniere die Zutaten anders als sonst. Selbst wenn es nicht so gut schmeckt, war es zumindest mal etwas anderes. 

Verlage sehen mehr Nachfrage nach Food-Themen
Keine Ahnung wie das schmeckt. Aber es ist mal was Neues.Bild: picture-alliance/dpa/K.-J. Hildenbrand

Hör nicht die immer gleiche Playlist, sondern stöbere durch neue Klangwelten. Schau nicht ständig die gleichen Serien oder Programme (vor allem nicht permanent Arztserien oder Krimis, es gibt noch so viele mehr als Krankheiten und Verbrechen). In vielen Mediatheken schlummern wahre Schätze, die einen auf andere Gedanken bringen.

9. Mach's Dir schön!

Viele Menschen verspüren ja im Frühjahr einen starken Drang, die Wohnung aufzuräumen, auszumisten, umzugestalten, anzustreichen. Dieser Frühjahrsputz hat nicht nur praktischen Nutzen, er ist auch eine Art reinigendes Ritual.

In einem aufgeräumten, sauberen oder vielleicht neu gestrichenen Umfeld fühlt man sich wohler. Und eine ordentliche Wohnung verbessert auch das Zusammenleben. Putzen kann nachweislich Stress abbauen und manche empfinden das Großreinemachen sogar als eine Art Meditation.

Vor allem das Aussortieren wirkt befreiend. In Europa z.B. besitzt eine Person durchschnittlich 10.000 Dinge, und viele davon brauchen wir nicht. Aber es fällt uns schwer, diese Dinge auszumisten. Vieles behalten wir aber nur aus Anstand oder Sentimentalität, das gilt natürlich vor allem für Erinnerungsstücke.

Deutschland Corona-Pandemie | Symbolbild Menschen räumen auf
Was Du nicht brauchst oder magst, kannst Du verschenken. Ausmisten ist nicht leicht, aber befreiend. Bild: picture-alliance/dpa/R. Michael

Wenn man aber ausmisten will, gibt es einen Trick: Man geht nicht nach Räumen vor, sondern nach Kategorien, also nach Kleidungsstücken, Büchern, Kleinkram und Erinnerungsstücken. Legt man zunächst alle Gegenstände aus der Kategorie auf einen Haufen, dann wird einem vor Augen geführt, wie viel man eigentlich besitzt. 

Hat man alles aufgetürmt, nimmt man jeden Gegenstand in die Hand und überlegt, ob er Freude bereitet oder noch nützlich ist. Wenn ja, darf er bleiben und wenn nicht, wird er aussortiert.

10. Beginne etwas Neues!

"Wenn ich mal Zeit hätte, dann würde ich…!" Die weltbeste Ausrede. Nun, die Zeit haben wir jetzt. Um zum Beispiel ein altes Hobby wieder aufleben zu lassen. Oder sich eine neue Beschäftigung zu suchen. 

Endlich kann man mit etwas anfangen, was man immer schon mal machen wollte: Vielleicht eine neue Sprache lernen. Man könnte malen oder musizieren, Yoga ausprobieren oder sich sozial engagieren, für ältere Nachbarn etwa einkaufen oder Kindern beim Lernen helfen. Die Zeit für etwas Neues haben wir.  

DW Mitarbeiterportrait | Alexander Freund
Alexander Freund Wissenschaftsredakteur mit Fokus auf Archäologie, Geschichte und Gesundheit@AlexxxFreund