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100 Millionen Karat

Die Geschichte der Diamanten-Dynastie Oppenheimer in zwei Teilen.

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Vier Generationen Oppenheimer: (v. l.) Ernst, Harry, Nick und Joanathan.

Mit 16 Jahren beschließt Ernst Oppenheimer aus dem hessischen Friedberg nach England auszuwandern und wird zum mächtigsten Diamantenhändler des 20. Jahrhunderts. DW-TV zeigt die Geschichte der Diamanten-Dynastie Oppenheimer in zwei Teilen, am 24. und 31. Juli 2007.

Mit enormem Fleiß, einem genialischen Gespür für die Marktmacht edler Steine und einer Portion deutsch-jüdischer Chuzpe gelingt es Ernst Oppernheimer, seine britischen und burischen Konkurrenten, die im südlichen Afrika nach Diamanten schürfen, auszustechen. Seitdem beherrscht der Familienclan der Oppenheimers an der Spitze des mächtigen Diamantenkonzerns De Beers in Südasfrika den weltweiten Diamantenmarkt bereits in der vierten Generation. Außerdem ist die Familie am Gold- und Edelmetallkonzern Anglo American maßgeblich beteiligt. Schätzungen über ihr Privatvermögen schwanken zwischen vier und sechs Milliarden Dollar.

Im Fokus 27.06.2007 Steine
Kostbare Steine begründeten den Reichtum der Oppenheimers

Der Film beschreibt den sagenhaften Aufstieg Ernst Oppenheimers, der Brite wurde und sich fortan Ernest nannte, und seines Sohns Harry, der den Konzern zu seiner heutigen Größe und Macht ausbaute. Er zeigt, mit welch ausgefeilter Strategie Vater und Sohn ihr Edelsteinkartell gegen mächtige Widerstände verteidigten und ideologische Bollwerke überwanden. Mit dem kommunistischen Todfeind des Apartheid-Staates, der UdSSR, machten sie auf dem Höhepunkt des Kalten Krieges einträgliche Geschäfte. Die USA eroberte De Beers mit dem Slogan "A Diamond is Forever" und mit Marilyn Monroes Auftritt in dem Film "Gentlemen Prefer Blondes". Die Wende zur Anti-Apartheid-Politik schaffte der Konzern mühelos, weil sich Harry Oppenheimer stets öffentlich gegen die Apartheid ausgesprochen und sich in einer Partei dagegen engagiert hatte. Die rassistischen Machthaber wagten nicht, ihn und den Konzern deswegen anzugreifen. Nach der Wende in Südafrika verzichtete Nelson Mandela trotz Drängens durch den ANC darauf, DeBeers zu verstaatlichen. "Sich biegen ohne zu zerbrechen" nennt Oppenheimer-Biograph Stefan Kanfer diese Doppelstrategie. Man könnte auch sagen: "profitieren ohne zu verprellen".

Heute führen Enkel Nicky und Urenkel Jonathan Oppenheimer gemeinsam den Konzern und dirigieren über ihr Londoner Verkaufsbüro den weltweiten Handelsstrom der edlen Steine.

Die Oppenheimers leben zurückgezogen in ihrem schlossähnlichen Familiensitz Brenthurst in Johannesburg. Erstmals gelang es, Nicky und Jonathan Oppenheimer für das Deutsche Fernsehen zu interviewen.