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118 Journalisten in Krisengebieten getötet

31. Dezember 2014

Die Bilanz ist bitter: Im Jahr 2014 sterben 118 Journalisten bei der Ausübung ihres Berufs in den Kriegs- und Krisengebieten der Welt. Die Zahl wurde von der Internationalen Journalisten-Föderation ermittelt.

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James Foley - Journalist und Reporter (Foto: dpa)
Bild: picture-alliance/dpa

Die US-amerikanischen Reporter James Foley (Artikelbild) und Steven Sotloff, das sind nur zwei der Berichterstatter, die 2014 Opfer der Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS) wurden. Die Islamisten, die Teile Syriens und des Irak erobert haben, zwangen in diesem Jahr immer wieder Journalisten dazu, Statisten ihrer brutalen Propaganda zu werden. Sie inszenieren ihre Geiseln und selbst deren Hinrichtung in Internetvideos, um neue Gotteskrieger anzulocken.

Das gefährlichste Land für Journalisten war 2014 Pakistan. Dort starben allein 14 der 118 getöteten Medienschaffenden. Gefolgt von Syrien, wo zwölf Journalisten zu Tode kamen. Jeweils neun Reporter starben nach Angaben der Internationalen Journalisten-Föderation (auf englisch International Federation of Journalists, IFJ) in Afghanistan und den Palästinensergebieten. Jeweils acht im Irak und in der Ukraine.

Mit Blick darauf, dass nach 105 bei ihrer Arbeit in Krisengebieten gewaltsam ums Leben gekommen Journalisten im Jahr 2013 die Zahl in diesem Jahr nochmals angestiegen ist, rief der Generalsekretär von IFJ, Jim Boumelha, die Regierungen zum Handeln auf. Es müsse höchste Priorität haben, die Sicherheit der Medienschaffenden auch unter schwierigen Bedingungen zu gewährleisten. Da sie die Sicherheit ihrer Mitarbeiter in Kriegsgebieten nicht gewährleisten können, seien einige Medien dazu übergegangen, ihre Informationen aus diesen Gebieten nur noch über freie Mitarbeiter vor Ort zu beschaffen. Dies habe nachteilige Auswirkungen auf eine unabhängige Berichterstattung.

Entführungsrisiko stark gestiegen

Die Organisation Reporter ohne Grenzen (ROG) berichtet, dass im Jahr 2014 das Risiko einer Entführung für Journalisten stark gestiegen ist. Laut ROG wurden weltweit 119 Journalisten entführt, 37 Prozent mehr als im Jahr zuvor. Im Gefängnis sitzen wegen ihrer Arbeit demnach weltweit 178 Journalisten. Die Länder mit den meisten inhaftierten Reportern sind nach einer Jahresbilanz der Nichtregierungsorganisation China, Eritrea und der Iran.

qu/kle (rtr, epd, kna)