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14 Jahre für Messerattacke auf Reker

1. Juli 2016

Kölns ehemalige Sozialdezernentin Reker war bei einem Attentat kurz vor der Bürgermeisterwahl lebensgefährlich verletzt worden. Nun ist der Täter wegen Mordversuchs verurteilt worden.

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Düsseldorf Prozess Attentat auf Kölner OB-Spitzenkandidatin Henriette Reker
Bild: picture-alliance/dpa/R. Vennenbernd

Das Düsseldorfer Oberlandesgericht hat für den Angriff auf die heutige Kölner Oberbürgermeisterin Henriette Reker (parteilos)(Artikelbild) mit einer 30 Zentimeter langen Messerklinge eine 14-jährige Haftstrafe verhängt. Das Gericht sprach den 45 Jahre alten Attentäter wegen versuchten Mordes schuldig. "Er wollte ein Signal gegen die Flüchtlingspolitik der Bundesregierung setzen", sagte die Vorsitzende Richterin Barbara Havliza in ihrer Urteilsbegründung. "Er wollte ein Klima der Angst schaffen und die Politik beeinflussen."

Mit dem Urteilsspruch blieb das Gericht unter dem von der Bundesanwaltschaft geforderten Strafmaß. Die Anklage hatte die Tat als heimtückischen, versuchten Mord bezeichnet und in ihrem Plädoyer eine lebenslange Haftstrafe für den Angeklagten gefordert. Die Verteidigung hatte hingegen auf eine zeitlich begrenzte Haftstrafe plädiert. Ein psychiatrischer Gutachter hatte zwar eine Persönlichkeitsstörung bei Frank S. diagnostiziert, den Mann aber dennoch für voll schuldfähig eingestuft. Der Attentäter habe den Messerangriff als "Fanal" geplant, hatte der Gutachter erklärt.

Frank S. aus Köln hatte das Attentat gestanden, im Prozess aber eine Tötungsabsicht bestritten. Der Angriff am 17. Oktober 2015 an einem Wahlkampfstand hatte bundesweit für Entsetzen gesorgt. Reker war durch einen Stich in den Hals lebensgefährlich verletzt worden.

Der Angeklagte Frank S. im Prozess um das Messerattentat auf die Kölner Politikerin Reker (Foto: dpa)
Ein Gutachter hatten den Angeklagten Frank S. für schuldfähig erklärtBild: picture-alliance/dpa/R. Vennenbernd

ago/rb (dpa, afp)