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Katastrophe

17 Tote bei Bootsunglück in Missouri

20. Juli 2018

Ein Unwetter überraschte die Familien, die mit einem Amphibienfahrzeug auf den Table Rock Lake hinausgefahren waren. Der künstliche See liegt nahe der Grenze zum US-Bundesstaat Arkansas.

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USA Missouri - Unglück mit Amphibienboot
Retter auf dem Table Rock Lake, südlich von SpringfieldBild: Reuters/Facebook

Bei einem plötzlich aufkommenden Unwetter ist ein Ausflugsboot auf einem See im US-Bundesstaat Missouri untergegangen und hat mindestens 17 Menschen mit in den Tod gerissen. Taucher hätten die letzten vier Vermissten nur noch tot bergen können, sagte Sheriff Doug Rader in Branson. 14 Passagiere hätten überlebt. Sieben von ihnen wurden verletzt. Die genaue Unglücksursache wird noch ermittelt. Unter den 31 Passagieren an Bord seien auch Kinder gewesen, hieß es.

Heftige Unwetter hatten am Donnerstag den Mittleren Westen der USA heimgesucht. Windböen fegten mit 119 Stundenkilometern über die Region hinweg, ließen Bäume umkippen und kappten Stromleitungen. Das Amphibienfahrzeug kippte um, als die Besatzung versuchte, es wieder ans Ufer zu lenken. Ein weiteres Touristenboot schaffte es sicher ans Ufer.

Plötzliches Unwetter

Augenzeugen zufolge zog das Unwetter plötzlich auf. "Ich habe die meiste Zeit meines Lebens hier verbracht und habe noch nie einen so schlimmen Sturm erlebt", sagte Rick Kettels, Eigentümer einer Ferienwohnanlage am Ufer des Sees. Der örtliche Wetterdienst habe nicht vor dem herannahenden Unwetter gewarnt. Helfer starteten eine großangelegte Suchaktion, auch Taucher wurden eingesetzt. Während der Nacht wurde der Einsatz auf dem See unterbrochen, am Morgen sollte er aber weitergehen.

USA Missouri - Unglück mit Amphibienboot auf Table Rock Lake
Helfer am Ufer des künstlichen SeesBild: Reuters/Facebook/Southern Stone County Fire Protection District

Der künstlich angelegte Table Rock Lake in der Nähe der Stadt Branson im Süden von Missouri ist ein beliebtes Urlaubsziel mit zahlreichen Touristenattraktionen, darunter auch die mit dem Amphibienfahrzeug angebotenen "Ride the Ducks"-Touren. Der Anbieter Ripley Entertainment teilte mit, den betroffenen Familien so gut wie möglich zu helfen und die Rettungsarbeiten zu unterstützen.

Das Rathaus von Branson blieb die ganze über Nacht geöffnet, um den Angehörigen von Opfern sowie Überlebenden und ihren Familien eine Anlaufstelle zu bieten. "Die Stadt Branson ist vielleicht klein, aber sie hat ein großes Herz", erklärte die Stadtverwaltung. Die US-Verkehrssicherheitsbehörde (NTSB) wollte am Freitag ein Ermittlerteam an den See entsenden.

Auch andere Bundesstaaten im Mittleren Westen wurden am Donnerstagabend von Unwettern heimgesucht. Bei mehreren Tornados wurden im Nachbarstaat Iowa mehrere Menschen verletzt und Häuser beschädigt.

jj/ie/kle (dpa, rtr, ape, afp)