Langsam gesprochene Nachrichten

17.01.2022 – Langsam gesprochene Nachrichten

Trainiere dein Hörverstehen mit den Nachrichten der Deutschen Welle von Montag – als Text und als verständlich gesprochene Audio-Datei

Corona lässt Kluft zwischen Arm und Reich wachsen

Die Corona-Pandemie hat die soziale Ungleichheit rund um den Globus massiv befeuert. Während sich das Vermögen der zehn reichsten Milliardäre seit März 2020 etwa verdoppelt habe, sei die Zahl der Menschen in Armut um rund 160 Millionen Menschen gestiegen, heißt es in einem Bericht der Entwicklungsorganisation Oxfam. Alle Milliardäre zusammen vermehrten demnach ihr Vermögen stärker als in den 14 Jahren vor der Pandemie. An Regierungen weltweit richtete Oxfam den Appell, Konzerne und Superreiche stärker zu besteuern. Auch müsse die Verteilung von Impfstoffen global gerechter erfolgen.

 

Fronten im Ukraine-Konflikt bleiben verhärtet

Trotz der jüngsten Krisengespräche über den Ukraine-Konflikt vertreten Russland und der Westen nach Ansicht des Kreml weiterhin "völlig gegensätzliche" Positionen. Dies sei beunruhigend, sagte Kreml-Sprecher Dmitri Peskow dem Sender CNN. Die US-Regierung erklärte, sie sei weiter bereit, nach einer diplomatischen Lösung zu suchen. Zugleich kündigte sie eine - so wörtlich - "robuste Antwort" an, falls Russland die Ukraine angreifen sollte. Inmitten der angespannten Situation reist Bundesaußenministerin Annalena Baerbock an diesem Montag nach Kiew, am Dienstag will sie in Moskau Gespräche führen.

 

Scholz reist zum Antrittsbesuch nach Madrid

Bundeskanzler Olaf Scholz bricht an diesem Montag zu seiner ersten Auslandsreise in diesem Jahr nach Spanien auf. In Madrid trifft er sich mit Ministerpräsident Pedro Sánchez, mit dem er unter anderem über den Kampf gegen die Corona-Pandemie sprechen will. Spanien sieht sich derzeit mit deutlich höheren Infektionszahlen konfrontiert als Deutschland - bei einer signifikant höheren Impfquote. Sánchez möchte sein Land zum Vorreiter auf dem Weg in die endemische Phase machen, in der Corona ähnlich wie eine Grippewelle behandelt würde.

 

Vierter Raketentest Nordkoreas seit Neujahr

Trotz neuer US-Sanktionen setzt Nordkorea seine Raketentests fort. Am Montag seien zwei Raketen von einem Flughafen nahe der Hauptstadt Pjöngjang in Richtung des Meers abgefeuert worden, teilte der Generalstab der südkoreanischen Streitkräfte mit. Dabei handele es sich vermutlich um ballistische Raketen von kurzer Reichweite. Es war der vierte Raketentest des politisch isolierten Landes seit Jahresbeginn. Am Mittwoch hatte das US-Finanzministerium Strafmaßnahmen gegen fünf Nordkoreaner beschlossen, denen es vorwarf, Güter für die Raketenprogramme ihres Landes zu beschaffen.

 

Flugzeuge erkunden Lage nach Tonga-Vulkanausbruch

Zwei Tage nach dem gewaltigen Ausbruch eines Untersee-Vulkans in der Südsee ist das ganze Ausmaß der Schäden im Königreich Tonga noch unklar. Um die aktuelle Lage dort zu erkunden, schickten Australien und Neuseeland Militärflugzeuge in das Gebiet. Insgesamt gehören etwa 170 Inseln zu dem Staat im Südpazifik, 36 davon sind bewohnt. Die Eruption des Vulkans am Samstag war Tausende Kilometer weit zu hören. Sie löste Flutwellen aus und versetzte viele Pazifikländer in Alarmbereitschaft. Tsunami-Wellen wurden nicht nur in Tonga, sondern auch in Neuseeland, Japan, den USA und Südamerika registriert.

 

Chinas Geburtenrate fällt auf Rekordtief

Chinas Geburtenrate ist nach amtlichen Angaben im vergangenen Jahr auf ein Rekordtief gefallen. Es seien 7,52 Geburten je 1000 Einwohner verzeichnet worden, gab das Nationale Statistikbüro am Montag bekannt. Dies sei der niedrigste Wert seit dem Beginn der Aufzeichnungen 1949. Im Jahr 2020 betrug die Rate noch 8,52 Geburten je 1000 Einwohner. Damit könnte 2021 der Höchststand der chinesischen Bevölkerung erreicht worden sein. China hatte 2016 die umstrittene Ein-Kind-Politik abgeschafft. Vor allem wegen hoher finanzieller Belastungen für Eltern trug das jedoch kaum zu mehr Geburten bei.

 

Biden bewertet Colleyville-Geiselnahme als Terrorakt

US-Präsident Joe Biden hat die Geiselnahme in einer Synagoge im Bundesstaat Texas als "Akt des Terrors" verurteilt. Zugleich lobte er den Polizei-Einsatz in der Kleinstadt Colleyville, bei dem alle Geiseln unverletzt freikamen. Als Täter wurde ein 44 Jahre alter Brite identifiziert. Er kam im Zuge der Geiselbefreiung ums Leben. Wie genau, ließen die Behörden offen. Auch zu den Hintergründen der Tat wurden offiziell noch keine Angaben gemacht. US-Medien hatten berichtet, der Geiselnehmer habe die Pakistanerin Aafia Siddiqui freipressen wollen, die in Texas wegen Terrorvorwürfen inhaftiert ist.