1975: Interview mit Gisela Trowe | Schauspieler im Gespräch | DW | 19.09.2012
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Schauspieler im Gespräch

1975: Interview mit Gisela Trowe

"Ich war eine unmögliche, dicke, kleine Person" - Gisela Trowe am Anfang ihrer schauspielerischen Karriere

Gisela Troweblickt auf eine bewegte Karriere zurück

Gisela Trowe

Vielen ist sie aus zahlreichen Filmen bekannt: in Kinofilmen, Fernsehproduktionen und diversen Serien übernahm sie über elf Dutzend Rollen. Doch ihr Hauptkapital war ihre Stimme, die sie als Synchronsprecherin solchen Schauspielerinnen lieh, wie Gina Lollobrigida, Simone Signoret, Ava Gardner oder auch Rita Hayworth, um nur einige wenige zu nennen. Gisela Trowe gehörte zu den ganz Großen des deutschen Nachkriegsfilms.

Die ersten Erfolge

Geboren wurde Gisela Trowe am 5.9.22 in Dortmund, wo sie auch zur Schule ging. Anschließend nahm sie Schauspielunterricht in Berlin, Bochum und Dortmund. Ihr Bühnendebüt gab die junge Schauspielerin 1942 am Reußischen Theater in Gera als Franziska in dem Lustspiel "Minna von Barnhelm“ von Gotthold Ephraim Lessing. Vier Jahre später begann sie in Berlin an verschiedenen Bühnen zu spielen. So war sie unter anderem am Hebbel-Theater, Schloßpark-Theater, Renaissance-Theater oder auch am Deutschen Theater zu sehen. Bertolt Brecht und Gustav Gründgens gehörten auch zu jenen Regisseuren, unter denen sie spielte. Später sollte Gisela Trowe ihr Tätigkeitsfeld ausweiten, und dies mit großem Erfolg.

Unzählige Rollen

Gisela Trowe in dem Film Keine Angst vor großen Tieren (1953)

Gisela Trowe in dem Film "Keine Angst vor großen Tieren" (1953)

Drei Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges debütierte Gisela Trowe beim Film und landete als Erika in dem Film „Straßenbekanntschaft“ von Peter Pewas ihren ersten Erfolg. Und bald folgten die nächsten: noch im selben Jahr spielte die junge Schauspielerin in den Streifen "Grube Morgenrot", "Die Zeit mit dir" und in dem erfolgreichen Film „Affäre Blum“, der einen Justizskandal aus der Zeit der Weimarer Republik verarbeitete. Doch dies war erst der Anfang: es folgten unzählige weitere Rollen bei Kino- und Fernsehproduktionen. Das Filmportal ofdb.de zählt knapp 140 Filme, bei denen Gisela Trowe mitwirkte, wobei es sowohl Haupt- wie auch Nebenrollen waren. Besonders bei Fernsehproduktionen war die Schauspielerin gefragt. So spielte sie unter anderem in der Krimiserie "Parkstraße 13", die die ARD 1960 produzierte, ferner war sie in solchen TV-Produktionen zu sehen wie "Das Messer", "Okay Sir", "St. Pauli Landungsbrücken", "Der Landarzt", "Unser Lehrer Dr. Specht" oder auch "Die Bertinis", um nur einige wenige zu nennen. Ihre schauspielerischen Aktivitäten setzte Gisela Trowe noch im hohen Alter fort.

Eine "begehrte" Stimme

Gisela Trowe wurde mit einer Stimme beschenkt, die sie auch als Sprecherin attraktiv machte. So wurde sie für zahlreiche Hörspiele engagiert. Sie wirkte unter anderem an Hörspielserien wie "Asterix" mit, bei denen sie die Rolle der Gutemine übernahm, bei der Hörspielserie "Die Drei ???" schlüpfte sie in mehrere Frauenrollen; in der Serie "Masters of the Universe" war sie mal die Zauberin, mal die Königin oder auch der Geist. Und nicht zuletzt war Gisela Trowe eine begehrte Synchronsprecherin. Bereits am 27.07.51 wusste "Der Spiegel" zu berichten: “Sie orgelt aus der Publicity-Front der Mangano, sie sprudelt über die Lippen der ihr sehr verwandten kapriziösen Danielle Darrieux, sie fügt sich der herben Michèle Morgan nach dem Munde. Gisela Trowe leiht ihr Organ der Idealnixe Esther Williams, sie girrt zu Lana Turners Covergirl-Lächeln – Koko interpretiert alles und jeden." Zu jenen Schauspielerinnen, deren deutsche Stimme Gisela Trowe war, gehörten unter anderem auch Gina Lollobrigida, Simone Signoret, Ava Gardner, Melina Mercouri oder auch Natalie Wood. An ihrem 80. Geburtstag wurde die Schauspielerin mit der "Senator-Biermann-Ratjen-Medaille“ der Stadt Hamburg ausgezeichnet. Sie starb am 5.4.10 in Hamburg.

Im Februar 1975 sprach DW-Redakteur Klaus Goetze-Claren mit Gisela Trowe über ihre Arbeit.

Autor: Andreas Zemke

Redaktion: Diana Redlich

Audio und Video zum Thema

  • Datum 19.09.2012
  • Autorin/Autor Andreas Zemke
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