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2015 knackt Temperaturrekord

20. Januar 2016

Erwartet worden war es schon lange, aber jetzt ist es auch offiziell bestätigt: 2015 war das heißeste Jahr, das bislang gemessen wurde. Und der traurige Rekord fiel sogar noch deutlicher aus als erwartet.

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Hitzewelle in Detuschalnd im Sommer 2015 (Foto: Reuters)
Abkühlung erwünscht - Sommer 2015Bild: Reuters/I. Fassbender

Das vergangene Jahr war nach Berechnungen der US-Raumfahrtbehörde NASA und der US-Behörde für Wetter- und Meeresforschung NOAA das weltweit wärmste Jahr seit Beginn der Aufzeichnungen 1880. Die Durchschnittstemperatur über Land- und Ozeanflächen habe um 0,9 Grad Celsius über dem Durchschnittswert des 20. Jahrhunderts gelegen, teilte die NOAA mit. Damit sei das Jahr 2014, der bisherige Rekordhalter, um 0,16 Grad Celsius übertroffen worden, deutlich höher als zunächst erwartet.

Außerdem sei der globale Temperaturrekord noch nie so deutlich gebrochen worden. Für zehn der zwölf Monate in 2015 - darunter der Dezember - verzeichnete die US-Behörde Rekordtemperaturen. Ungewöhnlich warm war es über das Jahr verteilt in Zentralamerika, im nördlichen Südamerika, in Teilen Sibiriens sowie im westlichen Asien und in Teilen des nördlichen, südlichen und östlichen Europas.

Rekorde am laufenden Band

Es handelt sich bereits um den vierten Temperaturrekord in diesem Jahrhundert. Laut NASA, die mit ihren Satelliten Daten zum Weltklima sammelt, war "2015 außergewöhnlich selbst im Kontext des größeren, langfristigen Erwärmungstrends." Der starke Anstieg im vergangenen Jahr ist laut Klimaforschern auch auf das Wetterphänomen "El Nino" zurückzuführen, bei dem sich in unregelmäßigen Abständen warme Wassermassen im zentralen und östlichen Pazifik sammeln. Die Folge sind weltweite Wetterextreme. Als Hauptursache nennen Wissenschaftler aber den Einfluss des Menschen durch die Verfeuerung fossiler Brennstoffe. Der Klimawandel ist die Herausforderung unserer Generation", erklärte NASA-Chef Charles Bolden und rief zu einer Begrenzung des Treibhausgas-Ausstoßes auf.

Pariser Abkommen soll es richten

Die neuen Daten zeigten, dass der Klimawandel "längst ernste Realität" sei, sagte Wolfgang Lucht vom Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK). "Natürlich gibt es immer wieder Schwankungen im Klima, aber der Trend zeigt eindeutig nach oben." Nun müssten die Ergebnisse des Klimagipfels von Paris konsequent umgesetzt werden. "Auch Deutschland sollte als Klimapionier die Umsetzung noch systematischer angehen und das Ende der fossilen Ära herbeiführen." Deutschland schrammte 2015 knapp am Temperaturrekord vorbei. Hier bleibt 2014 das wärmste jemals gemessene Jahr.

Beim Weltklimagipfel in Paris hatten sich im Dezember rund 200 Nationen darauf geeinigt, die Erderwärmung auf weniger als zwei Grad Celsius zu beschränken. Entwicklungsländer sollen dafür finanzielle und technische Hilfen erhalten. Die Fortschritte bei der Umsetzung des Abkommens sollen alle fünf Jahre überprüft werden.

qu/djo (rtr, dpa, afp)