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370facher Vater im Knast

23. August 2006
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Ein aus Nordrhein-Westfalen stammender Deutscher, der weltweit nach eigenen Angaben mehr als 370 Kinder adoptiert hat, muss sich in Paraguay möglicherweise wegen Urkundenfälschung vor Gericht verantworten. Das berichtete die Zeitung "ABC Color" am Mittwoch (23.08.) unter Berufung auf die Justiz. Jürgen Hass wird vorgeworfen, Urkunden im Zusammenhang mit der Übernahme der Vaterschaft von 30 Kindern meist armer, allein stehender Frauen in dem südamerikanischen Land gefälscht zu haben. Der 56-Jährige will den unter anderem auch in Russland, Rumänien, Indien und Pakistan adoptierten Kindern nach eigenen Angaben zu einem besseren Leben verhelfen. Durch die Anerkennung der Vaterschaft könnten die Kinder die deutsche Staatsbürgerschaft erlangen und damit ein Anrecht auf deutsche Sozialleistungen erhalten. Er selbst müsse keinen Unterhalt zahlen, da seine Rente nicht pfändbar sei.

Die spektakuläre Aktion, die ihm in Paraguay den Beinamen "Superpapa" eintrug, soll auch als Rache am deutschen Staat gedacht sein. Hass war 1987 wegen Betrugs zu einer Strafe von drei Jahren verurteilt worden, weist aber jede Schuld von sich.