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"Eigentlich nah beieinander"

3. September 2013

Sie schwamm für ihren Lebenstraum und schaffte es im fünften Versuch: Als erster Mensch durchquerte die Amerikanerin Nyad die Meerenge zwischen Kuba und Florida ohne Hilfsmittel und Haikäfig, und das mit 64 Jahren.

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Extremsportlerin Diana Nyad bei ihrer Ankunft in Florida (foto: reuters)
Bild: REUTERS

Nach knapp 53 Stunden und rund 170 Kilometern im Wasser schleppte sich die amerikanische Extremsportlerin Diana Nyad an der Südspitze des Festlands in Key West an den Strand. Als erste Person hat sie ohne einen Schutzkäfig gegen die Haie die Meerenge zwischen Kuba und Florida durchschwommen. "Man darf niemals aufgeben", sagte die erschöpfte Langstreckenschwimmerin nach ihrer Ankunft, wo sie von tausenden Schaulustigen bejubelt wurde.

Diana Nyad: 64-Jährige schwimmt 170 km Rekord

Sozialistisches Kuba gar nicht so weit entfernt

"Ein historischer Moment, der beweist, dass Träume tatsächlich wahr werden", hieß es auf dem Twitter-Profil der Sportlerin aus Los Angeles. Neben der sportlichen Herausforderung ging es ihr nach eigenen Angaben um ein politisches Signal. Sie wolle zeigen, dass die USA und Kuba trotz ihrer ideologischen Gegensätze "eigentlich nah beieinander" lägen, hatte sie in Havanna erklärt.

Nyad war bereits vier Mal bei dem Versuch gescheitert, von Kuba zur US-Küste zu schwimmen. Sie war am Samstag an der Uferpromenade Marina Hemingway in der kubanischen Hauptstadt ins Wasser gesprungen. Unterstützt wurde sie von einem 36-köpfigen Begleitteam, darunter Tauchern. Vor ihrem Start hatte die 64-Jährige versichert, dies sei ihr "letzter" Versuch, um sich ihren "Lebenstraum" zu erfüllen.

Haie, Quallen und die Kälte

Als einziger Mensch durchschwamm bislang die Australierin Susan Maroney die Meerenge von Florida. Bei dem Rekord im Jahr 1997 war sie 22 Jahre alt. Maroney war damals durch einen Käfig vor Haiangriffen geschützt. Nyad trug jetzt lediglich einen Schutzanzug und eine Gesichtsmaske gegen gefährliche Quallen.

Bei der Meeresdurchquerung hatte die Schwimmerin mit zahlreichen Herausforderungen zu kämpfen. Ihre Zunge und ihre Lippen seien derart angeschwollen, dass ihre Aussprache undeutlich sei, teilten die Ärzte mit, die Nyad auf einem Begleitboot überwachten. Nachts habe sie unter der extremen Kälte gelitten.

Ihren letzten Rekord im offenen Meer hatte die Schwimmerin 1979 aufgestellt, als sie die 165 Kilometer lange Strecke zwischen der Bahamas-Inselgruppe Bimini und Florida zurücklegte. Schnellste war sie auch bei der Umkreisung der Insel Manhattan.

SC/haz (afp, dpa, rtre)