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72 Tote bei Brand in Schuhfabrik

14. Mai 2015

Nach dem Brand in einer Schuhfabrik auf den Philippinen hat sich die Zahl der Todesopfer weiter erhöht. Angehörige und Überlebende beklagen mangelhafte Sicherheitsstandards.

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Philippinen Brandanschlag in Manila (Foto: picture-alliance/dpa/F. R. Malasig)
Bild: picture-alliance/dpa/F. R. Malasig

Bei dem Brand in der philippinischen Hauptstadt Manila sind nach jüngsten Angaben 72 Menschen ums Leben gekommen. Die Zahl der bislang geborgenen Leichen entspreche der Zahl der vermissten Arbeiter, sagte der Bürgermeister des Gewerbevororts Valenzuela, Rex Gatchalian.

In den Stunden zuvor hatten die Rettungskräfte dutzende Leichen aus den Trümmern des zweistöckigen Gebäudes der Firma Kentex Manufacturing gezogen. Viele seien bis zu Unkenntlichkeit verbrannt, sagte der nationale Polizeichef Leonardo Espina. "Wir untersuchen derzeit, was genau geschehen ist." Die Verantwortlichen für den Brand würden "mit Sicherheit" zur Rechenschaft gezogen.

Nach Angaben der Stadtverwaltung hatte offenbar ein Funken bei Schweißarbeiten Chemikalien in Brand gesetzt und damit das Feuer verursacht. In der Fabrik wurden billige Flip-Flops für den heimischen Markt hergestellt. Die Flammen breiteten sich aufgrund der großen Mengen Gummi schnell aus. Überlebende und Angehörige beklagten die mangelhaften Sicherheitsstandards in der Firma. "Die Familien sind einfach wütend über das, was geschehen ist", sagte Rodrigo Nabo, dessen beiden Schwestern unter den Trümmern des zerstörten Gebäudes vermutet wurden.

Philippinen Brand in einer Fabrik (Foto: Reuters/E. Acayan)
Das Feuer brach aus, als Funken von einer Schweißmaschine einen Chemikalienbehälter trafenBild: Reuters/E. Acayan

Der Fluchtweg war abgeschnitten

Den Berichten zufolge waren die Arbeiter, deren Bezahlung unter dem Mindestlohn lag, in der Produktionshalle umgeben von übelriechenden Chemikalien. Eine verletzte Überlebende sagte dem Fernsehsender ABS-CBN, vielen ihrer Kollegen im zweiten Stock sei durch die Flammen der Fluchtweg abgeschnitten gewesen. Sie arbeite seit fünf Jahren in der Fabrik, berichtete Janet Victoriano, die sich durch die nahegelegene Eingangstür vor den Flammen retten konnte. In dieser Zeit habe sie keine einzige Brandschutzübung erlebt.

pg/sti (dpa, afp)