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9/11 im Wahlkampf

Christina Bergmann11. September 2008

Für diesen einen Tag soll die Auseinandersetzung ruhen, wenn Barack Obama und John McCain einträchtig an die Anschläge vom 11. September 2001 erinnern. Doch 9/11 spielt im Wahlkampf eine große Rolle.

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Brennende Türme des World Trade Centers in New York am 11.9.2001 (Quelle: DW-Archiv)
Es geschah vor sieben JahrenBild: AP

Gemeinsam wollen der Demokrat Obama und der Republikaner McCain am Donnerstag (11.09.2008) am Ground Zero in New York der Opfer gedenken. Im Wahlkampf sind sich beiden Präsidentschaftskandidaten allerdings alles andere als einig, wie Amerika künftig gegen den Terrorismus vorgehen soll.

Vor allem die Republikaner weisen ständig auf die drohende Anschlagsgefahr hin. Bei ihrem Parteitag in St. Paul spielten sie ein Video ab, das minutenlang Bilder der qualmenden Türme, brennender Trümmer und blutverschmierter Opfer zeigte.

Wer Krieg kennt, wird auch mit Terror fertig

Barack Obama und John McCain (Quelle: AP)
Wer kann den Terror besser bekämpfen?Bild: AP Graphics/DW

Wie viele andere Redner sprach auch US-Präsident George W. Bush in seinem kurzen Grußwort das Thema an. In einer "gefährlichen Welt" brauche man einen Präsidenten, der aus dem 11. September die richtigen Lehren ziehe. Und das bedeute, "dass wir, wenn wir Amerika schützen wollen, offensiv vorgehen müssen und nicht warten dürfen, bis wir wieder angegriffen werden", so Bush. Der richtige Präsident sei natürlich John McCain.

Als starker Führer wird McCain in diesem Wahlkampf stets präsentiert. Seine militärische Vergangenheit und seine Ausdauer während der Kriegsgefangenschaft in Vietnam werden immer wieder hervorgehoben. McCain selbst betonte in St. Paul, er habe keine Angst vor den vielfältigen Bedrohungen, denen sich Amerika gegenübersehe. "Ich weiß, wie das Militär arbeitet, was es kann, was es nicht kann und was es nicht sollte. Ich weiß, die die Welt funktioniert, und kenne das Gute und das Böse in ihr", sagte er.

Palin: Obama will Terroristen über ihre Rechte aufklären

Die republikanische Vizepräsidentschaftskandidatin Sarah Palin ging sogar so weit, den demokratischen Präsidentschaftskandidaten Barack Obama in die Nähe der Terroristen zu stellen. Sie warf Obama vor, ohne Vorbedingungen mit "terroristischen Staaten" verhandeln zu wollen, die nach Nuklearwaffen strebten. Zudem sorge er sich darum, dass El-Kaida-Terroristen, die den USA "katastrophalen Schaden" zufügen wollten, "über ihre Rechte belehrt" würden.

Barack Obama hatte diese Behauptungen schon vor Monaten zurückgewiesen und klargestellt, dass er gegen bedingungslose Verhandlungen beispielsweise mit der palästinensischen Terrororganisation Hamas oder der iranischen Regierung sei. Er wirft dem politischen Gegner vor, mit Angstmache auf Stimmenfang zu gehen. Die Republikaner versuchten, die Menschen "zum Narren zu halten" und ihnen "Furcht einzujagen", indem sie nicht die Wahrheit sagten.

Obama hätte vieles anders gemacht

Bauarbeiten am Ground Zero (Quelle: AP)
Bauarbeiten am Ground Zero in New YorkBild: AP

In seiner Nominierungsrede beim Parteitag der Demokraten in Denver warf Obama seinem Konkurrenten vor, auf die Anschläge in New York und Wasshington falsch reagiert zu haben: "Als Senator McCain wenige Tage nach dem 11. September seinen Blick auf den Irak richtete, war ich dagegen, denn ich wusste, das würde uns von den wirklichen Gefahren ablenken. Als John McCain sagte, wir müssten uns in Afghanistan durchwursteln, habe ich für mehr Mittel und mehr Truppen plädiert, um die Terroristen zu bekämpfen, die uns wirklich am 11. September angegriffen haben." Außerdem habe er deutlich gemacht, dass Osama Bin Laden und seine Helfer "ausgeschaltet" werden müssten, sobald man wisse, wo sie sind.

Sieben Jahre nach den Attentaten kommt in diesem Wahlkampf wohl niemand am 11. September vorbei.

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