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Gesellschaft

Ab sofort kostenfreie Fahrt in Luxemburg

29. Februar 2020

Als erstes Land der Welt hat Luxemburg fast alle öffentlichen Verkehrsmittel gratis gemacht: Ab sofort braucht man in dem kleinen Großherzogtum für Bus, Bahn und Straßenbahn in der Regel keine Tickets mehr.

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Luxemburg startet kostenlosen öffentlichen Personennahverkehr
Eine Tram der Stadt Luxemburg steht an der Haltestelle Pfaffenthal-KirchbergBild: picture-alliance/dpa/O. Dietze

"Einfach einsteigen und mitfahren!", sagte Luxemburgs Mobilitätsminister François Bausch am Bahnhof Pfaffenthal-Kirchberg zum Start. Der Grünen-Politiker hofft, dass das Gratis-Angebot viele Menschen zum Umsteigen vom Auto in Fahrzeuge des Öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) bewegen kann. Mit Ausnahme der ersten Klasse in der Bahn und bei einigen Nachtbussen muss künftig niemand mehr für eine Fahrt mit Bus, Bahn oder Straßenbahn zahlen.

Die Umstellung auf Gratisfahrten wird im zweitkleinsten Land der EU mit rund 620.000 Einwohnern groß gefeiert. An den Bahnhöfen ertönt Musik: Es wird gerappt, getanzt, gesungen und gerockt. Und in den Zügen und Stadtbahnen verbreiten Künstler mit Mini-Konzerten Partylaune. "Es ist ein großer Tag", sagte Bausch. Für den Abend ist eine große Feier im Betriebshof der Tram mit etlichen DJs geplant.

Große Verkehrswende

Der kostenfreie Transport ist Teil eines großen Konzepts zur Verkehrswende in Luxemburg. Parallel dazu werden Bus- und Bahnlinien massiv ausgebaut. Allein auf der Schiene investiert das Land von 2018 bis 2027 gut vier Milliarden Euro. Der kostenfreie ÖPNV beschert dem Luxemburger Staat Mehrausgaben von 41 Millionen Euro im Jahr. Viele Grenzgänger aus Frankreich, Belgien und Deutschland fahren ebenso wie die Mehrheit der Einheimischen des kleinen Großherzogtums mit ihrem Wagen zur Arbeit; Staus an der Grenze sowie im Zentrum der Hauptstadt sind an der Tagesordnung.

Eigentlich hatte der Gratis-Transport am Sonntag (1. März) losgehen sollen. Wegen der Feiern am Samstag hat die Regierung vor wenigen Tagen entschieden, den Start einen Tag vorzuziehen. "Das Interesse weltweit ist riesig", resümiert Minister Bausch.

Um den Innenstadtverkehr in den Griff zu bekommen, verlangt seit Jahresbeginn auch Augsburg von den Nutzern von Tram und Bus in der City kein Ticket mehr. Das Angebot soll insbesondere die Luftqualität in der Innenstadt der bayerischen Großstadt mit etwa 300.000 Einwohnern verbessern. Die City-Zone, in der kein Ticket gelöst werden muss, umfasst das Gebiet von neun Haltestellen.

kle/pg (dpa, afp)