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Abdallah Frangi: Hamas wird "eine reife politische Linie verfolgen"

30. Januar 2006

Fatah-Vorsitzender im Gaza-Streifen im Interview von DW-TV - Stiftung Wissenschaft und Politik: Hamas Zeit geben, um Regie-rung bilden zu können

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Der Chef der regierenden Fatah-Organisation im Gaza-Streifen, Abdallah Frangi, geht davon aus, dass die radikalislamische Hamas als Gewinner der palästinensischen Parlamentswahl am vergangenen Mittwoch "durch die Wahl bewiesen hat, dass sie eine reife politische Linie verfolgen kann und wird. Die Führung ist sehr pragmatisch und nicht naiv." In einem Interview von DW-TV sagte der frühere PLO-Vertreter in Deutschland weiter: "Ich glaube, sie wissen, wie sie jetzt mitmachen. Die Wahl fand statt auf der Basis des Osloer Abkommens, und die Hamas wird diese Ergebnisse akzeptieren müssen, so wie wir, die Fatah, sie akzeptiert haben." Egal, was die Hamas vorher gesagt habe, werde das "in den kommenden Tagen keine Gültigkeit mehr haben", so Frangi zur Deutschen Welle.

"Wir sollten der Hamas Zeit geben, eine Regierung zu bilden, vielleicht eine Regierung der nationalen Einheit", erklärte Muriel Asseburg, Nahost-Expertin der Stiftung Wissenschaft und Politik (Berlin), und Wahlbeobachterin im Westjordanland. Eine Streichung westlicher Finanzhilfen für die Palästinenser lehnte Asseburg als Druckmittel ab, dies würde die interne Krise verschärfen. Vielmehr gelte es jetzt, "die Kontakte zu allen Seiten aufrechtzuerhalten, zu allen Palästinenser-Vertretern, um deutlich zu machen, dass wir das Ergebnis der Wahlen anerkennen", zumal es sich "um sehr gute und sehr effiziente Wahlen" gehandelt habe, sagte Asseburg im deutschen Auslandsfernsehen.
30. Januar 2006
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