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Abdullah vergrößert Vorsprung

20. April 2014

Die Wahlkommission in Kabul legt neue Zwischenergebnisse zur Präsidentenwahl vor: Ex-Außenminister Abdullah baut demnach seinen Vorsprung aus, hat aber keine absolute Mehrheit.

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Abdullah Abdullah, Ashraf Ghani
Bild: AP / DW

15 Tage nach der Präsidentenwahl in Afghanistan sind neue Teilergebnisse bekannt geworden. Der frühere Außenminister Abdullah Abdullah (Artikelbild rechts) konnte demnach seinen Vorsprung weiter ausbauen und kommt jetzt auf 44,47 Prozent der Stimmen. Allerdings seien erst die Hälfte der geschätzten sieben Millionen Stimmzettel Stimmen ausgezählt, teilte die Wahlkommission in Kabul mit.

Auf Platz zwei liegt unverändert Aschraf Ghani (Artikelbild links) mit aktuell 33,18 Prozent, ein früherer Finanzminister und Weltbank-Mitarbeiter. Salmai Rassul, der von zwei Brüdern von Präsident Hamid Karsai unterstützt wird, erreichte 10,4 Prozent. Abdullah war in der letzten Wahl der Hauptkonkurrent von Karsai, der laut Verfassung nicht ein drittes Mal kandidieren durfte.

Das endgültige Wahlergebnis soll am 14. Mai verkündet werden. Bekommt keiner der Bewerber die absolute Mehrheit, findet am 28. Mai eine Stichwahl statt.

Im In- und Ausland war die Wahl Anfang April im krisengeschüttelten Afghanistan als Erfolg gewertet worden. Er war relativ friedlich verlaufen. Mit einer überraschend hohen Wahlbeteiligung trotzten viele Afghanen den Drohungen der radikal-islamischen Taliban.

Zahlreiche Beschwerden wegen Wahlbetrugs

Die Wahlbeschwerdekommission (ECC) muss aber noch zahlreiche Beschwerden wegen Unregelmäßigkeiten überprüfen. Die ECC hatte Wahlbetrug in „nicht geringem Ausmaß“ bestätigt.

Die Wähler bereiteten der ersten demokratischen Machtübergabe in der Geschichte des Landes den Weg. Abdullah war bei der von Betrug überschatteten letzten Wahl im Jahr 2009 Karsai unterlegen. Karsai regiert Afghanistan seit dem Sturz des Taliban-Regimes Ende 2001. Abdullah (60) war bis 2006 Außenminister unter Karsai.

hf/det/kle (rtr, dpa)